Der Kreml mag Markus Frohnmaier offenbar. Er selbst will aber nicht mit diesem in Verbindung stehen.

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Um scharfe Worte war Markus Frohnmaier noch nie verlegen. Und so weist der AfD-Bundestagsabgeordnete auch jetzt den Verdacht, er sei von Moskau beeinflusst und solle im Deutschen Bundestag russische Interessen vertreten, als "verrückt" zurück und spricht von einer "völlig enthemmten Hetzkampagne".

Im Bundestag nimmt man die Sache ernst, die SPD will eine Prüfung durch den Ältestenrat. Viele Positionen des 28-jährigen Frohnmaier passen gut zu den Vorstellungen von Wladimir Putin. Er lehnt Angela Merkels Flüchtlingspolitik ebenso ab wie die Ehe für alle. Er sagt außerdem: "Es ist nun einmal so, dass die Krim jetzt die russische Krim ist."

Geboren wurde er in Rumänien, seine leiblichen Eltern hat er nie kennengelernt. Nach Deutschland kam Frohnmaier durch Adoption, er wuchs in Weil in Baden-Württemberg auf.

Der Weg zur AfD begann wie für viele andere zunächst bei der CDU. Dort engagiert sich Frohnmaier in der Jugendorganisation. Doch dann wird 2013 die AfD gegründet, dort fühlt sich Frohnmaier mit seiner Deutschland-Flagge auf dem Revers wohler.

"Linke Gesinnungsterroristen"

Er steigt rasch auf, wird 2015 Chef der Jungen Alternative, auch Pressesprecher der ehemaligen Parteichefin Frauke Petry, die ihn "Kampfzwerg"nennt.

Dass Frohnmaier nicht zum gemäßigten Teil der AfD zählen möchte, macht er mehrmals deutlich. Der Jurist trifft sich zum Gedankenaustausch mit Österreichs Identitären-Chef Martin Sellner und beschäftigt nach seinem Einzug in den Bundestag im Jahr 2017 mehrere Mitarbeiter aus dem rechtsextremen Milieu.

Und Frohnmaier, der mit einer russischen Journalistin verheiratet ist, gehört zu den Erstunterzeichnern der "Erfurter Resolution", die Rechts-außen Björn Höcke initiiert hat. Bei einer Demo in der thüringischen Hauptstadt erklärt er 2015: "Ich sage diesen linken Gesinnungsterroristen, diesem Parteienfilz ganz klar: Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt, dann wird ausgemistet, dann wird wieder Politik für das Volk, und zwar nur für das Volk gemacht."

Er möge doch seinen Oberkörper freimachen, wurde Frohnmaier im Bundestag von den Grünen schon einmal aufgefordert. Auf seiner Brust nämlich hat er ein Tattoo mit Lorbeerblatt.

Viele vermuten, dass es Teil eines Emblems der rechtsextremen, islamfeindlichen German Defence League (GDL) ist. Frohnmaier hingegen erklärt, es sei ein "Symbol des Sieges und des Friedens". (Birgit Baumann, 8.4.2019)