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Proteste in Khartum

Foto: Reuters

Khartum – Im Sudan sind die Sicherheitskräfte erneut mit Tränengas gegen tausende Demonstranten vorgegangen, die seit Tagen vor dem Armee-Hauptquartier in der Hauptstadt Khartum protestieren. Augenzeugen sagten, bei der Demonstration seien am Dienstag auch Schüsse gefallen. Sie konnten zunächst aber nicht sagen, wer geschossen hat.

Gegner des umstrittenen Staatschefs Omar al-Bashir belagern seit Samstag das Armee-Hauptquartier in Khartum. Auf dem Gelände befinden sich auch die Residenz des Präsidenten und das Verteidigungsministerium. Die Demonstranten verlangen vor der Armee, sich auf die Seite der Regierungsgegner zu stellen.

Proteste gegen Preiserhöhung

In dem ostafrikanischen Staat gibt es seit Mitte Dezember immer wieder Proteste. Sie richteten sich zunächst gegen eine drastische Erhöhung der Brotpreise. Rasch weiteten sie sich aber zu Demonstrationen gegen den autoritär herrschenden Präsidenten aus. Im Februar verhängte al-Bashir den Notstand und schränkte das Versammlungsrecht ein, um die Proteste zu ersticken. Sie dauern dennoch weiter an.

Bei den Protesten wurden nach offiziellen Angaben seit Dezember 38 Menschen getötet. Allein am Samstag waren nach Angaben von Innenminister Bushara Juma sieben Demonstranten getötet worden, als Sicherheitskräfte versuchten, die Protestkundgebung aufzulösen. (APA, 9.4.2019)