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Kisten voller Schuedsgen.

Foto: AP Photo/Jens Meyer

"Erinneme ich nicht!" sagt die dominikanische Mutter der Autorin, wenn ihr etwas nicht einfällt – zum Beispiel ein deutsches Wort. Denn Deutsch ist nicht ihre Muttersprache und gleichzeitig recht schwer zu erlernen und auszusprechen. Auch wenn eine Verständigung an sich problemlos möglich ist, kommen im Alltag dennoch extrem entzückende Wortkreationen dabei heraus. Zwetschken sind bei ihr "Schuedsgen", statt Schnäppchen macht sie ein gutes "Snaptschen". Ein unsympathischer Zeitgenosse hingegen entlockt ihr ein wütendes "So eine Schueine!".

Vom Marmor zum Mramor

Sprache ist beweglich, und so sind auch die Wortkreationen der in erster Generation zugewanderten Eltern je nach Herkunft unterschiedlich. Die bulgarische Mutter einer Freundin bäckt "Mramorkuchen" statt gewöhnlichen Marmorkuchens, und gezählt wird bei ihr bis "fiunf" und nicht bis "fünf". Die serbischen Eltern eines Freundes sagen "Girtla", wenn vom Gürtel die Rede ist, und von dort ist es nicht mehr weit zum "Sisbahnhof". Entlassen wird man "fritzlos", und das ist dann natürlich ein "Schajsendreck".

Ähnlich macht es auch die Mutter von Lady Bitch Ray, wie die Tochter auf Twitter erzählt:

Welche Wortschöpfungen haben Sie von Ihren zugewanderten Eltern schon gehört?

Welche lassen sich noch irgendwie von realen Worten ableiten, welche lassen selbst Sie ratlos zurück? Welche deutschen Wörter klingen im Akzent Ihrer Eltern noch viel lieber? Teilen Sie Ihre elterlichen Lieblingskreationen im Forum! (aan, 16.4.2019)