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Der staatliche Ölkonzern Saudi Arabiens machte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 111,1 Milliarden US-Dollar.

Foto: Reuters / Ahmed Jadallah

Riad/Dhahran – Der weltgrößte Ölkonzern Saudi Aramco hat bei seinem Debüt am Anleihenmarkt nach dem immer wieder verschobenen eigenen Börsengang einen Erfolg verbucht. Mit seinen ersten Anleihen erlöste das Staatsunternehmen 12 Milliarden Dollar (10,6 Milliarden Euro). Das Angebot war mehrfach überzeichnet, laut Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg gingen sogar Kaufaufträge über mehr als 100 Milliarden Dollar ein.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach der ersten Saudi-Aramco-Anleihe konnte sich der Ölkonzern Geld am Finanzmarkt zu niedrigeren Zinsen ausleihen als der Eigentümer, das Königreich Saudi-Arabien.

Test für Börsengang

Das Interesse der Investoren an den Anleihen gilt auch als Test für den geplanten Börsengang von Saudi Aramco, der von dem profitabelsten Unternehmen der Welt immer wieder verschoben worden ist. Zuletzt stellte Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman den Börsengang nicht vor Ende 2020 in Aussicht.

Der Verkauf der Aramco-Anleihen ist Teil eines umfangreicheren Plans, das Unternehmen und das gesamte Königreich stärker gegenüber den Weltmärkten zu öffnen. Das Königreich war nach dem Mord an dem kritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul schwer in die Kritik geraten. Im Herbst noch hatten deshalb vor allem US-Investoren, Topmanager und Bankchefs reihenweise ihre Teilnahme an einer Investorenkonferenz in dem Königreich abgesagt.

Nicht nur der Verkauf der Anleihen war für Saudi Aramco ein Erfolg. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen einen Gewinn von 111,1 Milliarden Dollar. Die großen Ölkonzerne der Welt – Chevron und ExxonMobil aus den USA, BP aus Großbritannien, das britisch-niederländische Unternehmen Royal Dutch Shell und Total aus Frankreich – kamen 2018 gemeinsam auf einen Gewinn von rund 80 Milliarden Dollar. Selbst der US-Internetriese Apple, der jahrelang als das profitabelste Unternehmen der Welt galt, verdiente mit knapp 60 Milliarden Dollar deutlich weniger. (APA, dpa, 10.4.2019)