Für Netflix-Kunden heißt es künftig, etwas tiefer in die eigene Tasche zu greifen.

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Online-Videodienste haben die Unterhaltungswelt in den letzten Jahren kräftig aufgemischt und die Fernsehgewohnheiten vieler Menschen nachhaltig verändert. Netflix prägte die Streaming-Revolution wie kein zweites Unternehmen. Doch die Konkurrenz bläst zum Angriff. In den kommenden Monaten will Apple mit seinem Angebot Apple TV+ an den Start gehen. Trotzdem erhöht Netflix nun seine Preise in Österreich und Deutschland.

Neue Preise

Das "Basic"-Angebot kostet weiterhin 7,99 Euro pro Monat, "Standard (HD)" und "Premium Ultra HD", "HDR", "Dolby Atmos quality" werden um einen beziehungsweise zwei Euro teurer – sie kosten nun 11,99 Euro und 15,99 Euro. Die Preiserhöhung gilt sowohl für Neu- als auch für Bestandskunden. Auch in der Schweiz und in Liechtenstein werden die Preise steigen. Die letzte Preiserhöhung gab es 2017.

Mit einer Kündigungswelle muss Netflix wohl nicht rechnen. Dank eines sich stetig verbessernden Angebots kann sich Netflix auf treue Kunden verlassen. In den vergangenen Jahren hat Netflix bekanntermaßen stark in sein Produktportfolio investiert: Eine immer größere Auswahl der beliebtesten Filme und Serien sowie qualitativ hochwertige Eigenproduktionen sind auf der Plattform verfügbar. Nutzer bekommen heute wesentlich mehr für ihr Geld als etwa noch vor zwei Jahren – eine sichtbare Wertsteigerung. Dadurch macht Netflix seine Preiserhöhung für viele Nutzer nachvollziehbar.

Geld

Netflix braucht Geld, um liefern zu können. Beim Kampf um die Streaming-Krone gelten Eigenproduktionen, sogenannte "Originals", als Schlüssel zum Erfolg. Das können Dokus, Filme oder Talkshows sein, vor allem aber Serien. Um Apple und den Hauptkonkurrenten Amazon auf Abstand zu halten, muss Netflix Milliarden in Inhalte stecken. Ein Netflix-Sprecher kündigt gegenüber dem STANDARD an, dass dieses Jahr auch einige deutschsprachige Originals kommen werden. Darunter auch die mit dem ORF produzierte Serie "Freud" – über das Leben des Begründers der Psychoanalyse. Die Serie soll voraussichtlich 2020 veröffentlicht werden. (Markus Sulzbacher, 10.4.2019)