Luka Jovic freut sich auf seine Rückkehr nach Lissabon.

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Lissabon/London/Valencia – Auch der portugiesische Rekordmeister Benfica Lissabon soll für Eintracht Frankfurt und Trainer Adi Hütter nicht zum Stolperstein werden. Die Hessen wollen im Viertelfinal-Hinspiel der Fußball-Europa-League am Donnerstag (21.00 Uhr/live RTL und DAZN) einen weiteren Schritt zum erhofften Finale in Baku tun.

Der Club des Vorarlberger Coaches ist in diesem Jahr noch unbesiegt und liegt als Vierter der Bundesliga auf einem Champions-League-Platz. Auf der europäischen Bühne ist der letzte DFB-Vertreter in allen zehn Saisonspielen ungeschlagen (acht Siege, zwei Remis). Nach Vorjahres-Finalist Marseille und Lazio Rom soll nun mit Benfica auch der dritte Champions-League-Gruppendritte nach Schachtar Donezk und Inter Mailand bezwungen werden. Mit dabei im Flieger war am Mittwoch auch der Kärntner Martin Hinteregger, der nach einem Mittelhandbruch mit einer Schiene einlaufen soll.

Frankfurter Rekordjagd

Doch die Portugiesen sind nicht zu unterschätzen. Sie haben seit 2009 in 20 Europa-League-Heimspielen keine Niederlage kassiert. "Es ist ein großer Name im europäischen Fußball", hatte Trainer Adi Hütter das attraktive Los kommentiert. Bleibt sein Team auch in Portugal ungeschlagen, würde es den Europa-League-Rekord von Atletico Madrid von 15 Matches ohne Niederlage aus der Saison 2011/12 einstellen. Zur Frankfurter Serie zählen auch noch vier Partien aus der Saison 2013/14, als gegen Porto nach zwei Remis aufgrund der Auswärtstorregel das Aus gekommen war.

Für Jungstar Luka Jovic ist es ein besonderes Duell. Der Serbe war auf seiner ersten Auslandsstation bei Benfica in das B-Team abgeschoben worden und wurde im Sommer 2017 für nur 200.000 Euro und mit einer Kaufoption von sieben Millionen Euro an Frankfurt verliehen. Beim Hütter-Team, das die Option demnächst ziehen wird, hat der 21-Jährige seinen Marktwert auf kolportierte 80 Millionen Euro vervielfacht.

"Ich freue mich natürlich über meine Rückkehr nach Lissabon. Nicht, weil ich mich rächen will oder so etwas, sondern weil es mich einfach freut, gegen ehemalige Kollegen zu spielen. Es wird eine ganz besondere Partie", sagte Jovic. "Wir müssen in beiden Spielen konzentriert sein und den unbedingten Willen zeigen, dass wir ins Halbfinale einziehen wollen."

Jovic hält bei sieben Treffern in der Europa League und bei 17 als zweitbester Scorer in der Bundesliga. Transferspekulationen scheinen den Stürmer nicht zu belasten. "Er ist sehr klar im Kopf und trainiert super. Ich habe nicht das Gefühl, dass ihn die Situation belastet", erklärte Hütter. "Ich nehme Luka so wahr, dass er mit unglaublich viel Freude und Spaß auf den Platz geht."

Zu den Interessenten soll neben Barcelona, Real Madrid, den Bayern und Paris Saint-Germain auch Chelsea gehören. Die Londoner oder Slavia Prag, der Gastgeber des Hinspiels am Donnerstag, sind der Halbfinalgegner von Frankfurt oder Benfica. Die Tschechen sind in dieser EL-Saison daheim in sechs Matches ungeschlagen (3-3-0) und haben zuletzt den fünffachen Cup-Gewinner Sevilla ausgeschaltet. Favorit ist aber dennoch Chelsea, das neun der zehn Bewerbsspiele dieser Saison bei einem Remis gewonnen hat.

Hit: Arsenal gegen Napoli

Der Schlager der Runde der letzten acht heißt Arsenal gegen Napoli (21.00 Uhr/live Puls4). Die Londoner haben ihr Weiterkommen in den jüngsten zwei Runden dank 3:0-Heimsiegen in den Rückspielen gesichert. Laut Papierform sind sie auch diesmal zumindest daheim favorisiert. In den jüngsten sieben Spielen gegen Serie-A-Clubs gab es sechs Siege und ein Remis, während Salzburg-Bezwinger Napoli keines der sieben Matches bei Clubs der Premier League gewann (0-2-5).

Der Aufsteiger trifft auf einen spanischen Club, entweder Villarreal oder Valencia. Zwischen den zwei Städten liegen nur 60 Kilometer, das Duell ist eine Neuauflage des UEFA-Cup-Halbfinales von 2003/04, das Valencia für sich entschieden hatte. Die Rückspiele steigen am 18. April. (APA/dpa, 10.4.2019)