Gerade angekommen am Tatort: Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann), in einem Ruheraum der Notfallambulanz des Klinikum Dortmund.

Foto: ORF/ARD/WDR/Thomas Kost

Da knackt gerade jemand ein Auto, doch der Kommissar will von dem Typen bloß wissen, wo der Spielplatz liegt. Zwar ist man Alleingänge des Dortmunder Kommissars Faber (Jörg Hartmann) gewohnt, aber das mutet doch seltsam am. Die Lösung ist am Sonntag in Inferno für den Kommissar selbst ernüchternd: Er hat nur geträumt, wieder einmal von seiner ermordeten Familie.

Hart ist das Erwachen, wie ein Zombie schleppt sich Faber in die Notaufnahme eines Spitals, wo eine tote Ärztin, mit Plastiksackerl über dem Kopf, liegt. Mord? Selbstmord? Unfall beim Sex? Die Ermittler kommen nicht weiter. "Das ist wie Angeln ohne Haken, das macht keinen Spaß", mault Faber, und man kann ihm nicht widersprechen. Die Story schleppt sich dahin, die Gedanken schweifen zum realen Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) ab.

Gehetzte Ärzte, gehetzte Pfleger, immer nur Stress

Der hat unlängst geklagt, seine Stadt werde im Tatort klischeehaft negativ dargestellt. Auch diesmal dürfte er keine Freude haben, die Notaufnahme ist das Gegenteil von Schwarzwaldklinik: gehetzte Ärzte, gehetzte Pfleger, immer nur Stress, kaputte Beziehungen, wohin man blickt.

Da fällt der Wahn Fabers eigentlich gar nicht besonders auf. Dennoch darf er wieder einmal zu Höchstform auflaufen und seiner Verzweiflung freien Lauf lassen. Das ist gut so, ansonsten wäre die konventionelle Geschichte trotz guter Darsteller recht öde.

Am Schluss muss Faber noch mal ins Krankenhaus, und das besorgt ein bisserl. Er wird doch nicht ... Nein, das ist eigentlich unvorstellbar. (Birgit Baumann, 13.4.2019)