Zehn Tage mussten die Geretteten und die 17 Crewmitglieder auf See ausharren.

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Rom/Valletta – Die 62 Flüchtlinge, die am 3. April vom deutschen Schiff "Alan Kurdi" gerettet worden waren, sind am Samstag im Hafen von La Valletta eingetroffen. Sie wurden an Bord eines Schiffes der maltesischen Küstenwache genommen und nach Malta gebracht. Die "Alan Kurdi" mit ihren 17 Crewmitgliedern durfte nicht in La Valletta anlegen.

Die Migranten – darunter auch zwei Frauen, die in den vergangenen Tagen aus Gesundheitsgründen das Schiff verlassen hatten und in ein Krankenhaus in La Valletta eingeliefert worden waren – werden nicht in Malta bleiben, sondern auf Frankreich, Deutschland, Portugal und Luxemburg umverteilt. Die Flüchtlinge stammen aus Benin, Ghana, Cote d ´Ivoire, Nigeria und Senegal. Per Flugzeug sollen sie dann die Länder erreichen, die sie aufnehmen wollen.

Die maltesische Regierung dankte der EU-Kommission für den Einsatz zur Suche einer Lösung für die Migranten. "Wieder einmal war das kleinste unter den EU-Ländern sinnlosem Druck zur Lösung eines Falls ausgesetzt, der weder in seiner Verantwortung, noch in seiner Kompetenz liegt. Es wurde eine Lösung gefunden, um zu verhindern, dass sich die Lage noch mehr verschlechtert. Malta kann diese Last nicht mehr tragen", hieß es in einer Pressemitteilung der maltesischen Regierung. Malta rief die NGO's auf, die internationalen Regeln zu respektieren.

Salvini sieht Deutschland in der Pflicht

Der italienische Innenminister Matteo Salvini begrüßte den Appell Maltas an NGOs, die internationalen Gesetze zu respektieren. "Wir bekräftigen, dass NGOs nicht über dem Gesetz stehen. Malta und Italien haben dies als erste behauptet, jetzt begreift dies auch Europa", sagte der Innenminister und Vizepremier.

Salvini unterstrich, dass kein Migrant der "Alan Kurdi" in Italien eintreffen werde. "Sie werden auf andere EU-Länder umverteilt, angefangen von Deutschland, dem Land der deutschen NGO Sea Eye, Betreiberin der Alan Kurdi", so der Chef der rechtspopulistischen Lega. Die Migranten waren am 3. April vor Libyen vom Schiff der deutschen NGO Sea-Eye gerettet worden. Weder Italien noch Malta hatten sich zur Aufnahme der Migranten bereit erklärt. (APA, 13.4.2019)