Tiger Woods gelingt tatsächlich die Krönung seines Comebacks.

Foto: AP7David J. Phillip

Augusta – Tiger Woods fiel seiner Mutter Kultida um den Hals, überglücklich schloss er nach der denkwürdigen Krönung seines Comebacks auch seine Kinder Charlie Axel und Sam Alexis in die Arme. Nach jahrelangen Zweifeln, Schmerzen und Rückschlägen ist Woods zurück am Golf-Olymp, beim US Masters in Augusta triumphierte der amerikanische Superstar zum fünften Mal – elf Jahre nach seinem 14. und bis dato letzten Majorsieg.

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Woods mit Familie.
Foto: AP/ Matt Slocum

"Es ist überwältigend, ich war schon glücklich, im letzten Jahr hier überhaupt wieder zu spielen", sagte Woods: "Es schließt sich ein Kreis, 1997 war mein Vater hier, heute bin ich ein Dad." Beim Sender CBS gratulierte Jack Nicklaus, der einzige Golfer, der mehr Majors (18) als Woods gewonnen hat. "Ich freue mich so für ihn, für das Spiel ist es fantastisch", sagte Nicklaus.

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Woods mit Publikum.
Foto: Reuters/JONATHAN ERNST

Woods war mit zwei Schlägen Rückstand auf den führenden Italiener Francesco Molinari auf die Schlussrunde gegangen, die mit Bogeys auf den Bahnen vier und fünf zäh für den Publikumsliebling begann. Molinari, an den ersten drei Tagen mit nur einem Bogey die Konstanz in Person, spielte dagegen weiter wie ein Uhrwerk – bis er auf der "Golden Bell" genannten Bahn 12 patzte.

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Woods mit Caddie Joe LaCava.
Foto: Reuters/ JONATHAN ERNST

Molinaris Abschlag landete im Wasser, ein Doppel-Bogey später gab er die virtuelle Führung ab. Woods spielte bis zur zweiten Hälfte des Kurses nicht überragend, einige Kontrahenten wie seine Landsleute Xander Schauffele oder Patrick Cantlay schienen mit Traumrunden noch in den Titelkampf eingreifen zu können. Doch als es darauf ankam, behielt Woods die Nerven. Mit einem Birdie am Loch 15 übernahm er die Führung – und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab.

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Woods mit dem grünen Jacket.
Foto: AP/Matt Slocum

1997 hatte Woods in Augusta seinen ersten Majortitel gewonnen und startete mit 21 Jahren eine Weltkarriere. Auch 2001, 2002 und 2005 war er an der Magnolia Lane nicht zu stoppen gewesen, bis zum Sieg bei der US Open 2008 dominierte er die Tour beinahe nach Belieben, ehe ihn persönliche Probleme und sein Rücken stoppten. Nach vier Operationen und einigen Anpassungen beim Schwung ist er nun wieder zurück an der Spitze. (sid, 14.4.2019)

Ergebnisse der 83. Auflage des Golf-Masters-Turniers in Augusta
(11 Mio. Dollar, Par 72) – Schlussklassement:

1. Tiger Woods (USA) 275 (70/68/67/70)
2. Brooks Koepka (USA) 276 (66/71/69/70), Dustin Johnson (USA) 276 (68/70/70/68) und Xander Schauffele (USA) 276 (73/65/70/68)
5. Jason Day (AUS) 277 (70/67/73/67), Francesco Molinari (ITA) 277 (70/67/66/74), Webb Simpson (USA) 277 (72/71/64/70) und Tony Finau (USA) 277 (71/70/64/72)
9. Jon Rahm (ESP) 278 (69/70/71/68), Rickie Fowler (USA) 278 (70/71/68/69) und Patrick Cantlay (USA) 278 (73/73/64/68)
Weiter:
12. u.a. Justin Thomas (USA) 280 (73/68/69/70) und Bubba Watson (USA) 280 (72/72/67/69) 18. Phil Mickelson (USA) 282 (67/73/70/72) und Adam Scott (AUS) 282 (69/68/72/73)
21. Rory McIlroy (NIR) 283 (73/71/71/68), Jordan Spieth (USA) 283 (75/68/69/71)
36. Patrick Reed (USA/TV) 286 (73/70/74/69).

Cut (147 Schläge) verpasst: u.a. 66. Justin Rose (ENG) 148 (75/73), Sergio Garcia (ESP) 148 (73/75) und Danny Willett (ENG) 148 (75/73)