Bekannt ist (225088) 2007 OR10 schon länger. Meg Schwamb, Mike Brown und Dave Rabinowitz vom California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena hatten das transneptunische Objekt bereits 2007 entdeckt. Es ist eines der größten bekannten Objekte im Kuipergürtel und erfüllt höchstwahrscheinlich die Voraussetzungen, um als Zwergplanet klassifiziert zu werden. 2016 wurde auch ein Mond um (225088) 2007 OR10 erspäht.

Künstlerische Darstellung von (225088) 2007 OR10.
Illustration: Nasa

Zunächst gaben die Astronomen dem Brocken den Spitznamen Schneewittchen, da er auf ersten Aufnahmen weiß erschien. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Himmelskörper eigentlich eher rötlich gefärbt ist, womit der Name unpassend erschien.

Jetzt reichen die Forscher ihr Recht auf Namensgebung weiter: Bis 10. Mai kann online darüber abgestimmt werden, wie (225088) 2007 OR10 künftig heißen soll. Für alle, die sofort an das Benennungsdesaster des britischen Forschungsschiffes im Jahr 2016 denken, das von der begeisterten Online-Community Boaty McBoatface getauft wurde (und dann entgegen dem Abstimmungsergebnis doch den Namen RRS Sir David Attenborough erhielt), sei erwähnt: Für das Kuipergürtelobjekt stehen nur drei Namen zur Auswahl – und keiner davon lautet Planety McPlanetface.

2016 fanden Forscher in Hubble-Daten zu (225088) 2007 OR10 auch einen Mond.
Foto: Esa/Hubble

Schwamb, Brown und Rabinowitz haben drei Vorschläge gemacht, die den Anforderungen der Internationalen Astronomischen Union (IAU) entsprechen: Gonggong (nach einem chinesischen Dämon mit rotem Haar), Holle (nach der Sagengestalt und Märchenfigur Frau Holle) und Vili (einem Bruder des nordischen Gottes Odin). Der Name, der die meisten Stimmen erhält, soll im Mai bei der IAU eingereicht werden.

Und der Mond des Objekts? Der wird weiterhin unter der klingenden Bezeichnung S/2016 (225088) 1 seine Runden um Gonggong, Holle oder Vili drehen. (dare, 15.4.2019)