Außen sieht man diesem CR-V das Ökomobil nicht gleich an, innen gibt's statt 561 bis 1756 Liter Kofferraum nur 497 bis 1694.

Foto: Andreas Stockinger
Grafik: der Standard

Das Heck des Hybrid-Hondas.

Foto: Andreas Stockinger

Das Cockpit.

Foto: Andreas Stockinger

Ein Blick unter die Haube.

Foto: Andreas Stockinger

Das Gepäckabteil fasst bis zu 1064 Liter.

Foto: Andreas Stockinger

Manches braucht eben seine Zeit. "Gleiten statt Hetzen", das Öko- und Energiespar-Motto der 1980er-Jahre zum Beispiel wird jetzt, nach 40 Jahren, mit Sinn erfüllt. Denn im Hybrid-CR-V von Honda ist man quasi in Gleitzeit. Beim Angasen arbeiten Benziner und Elektro zusammen, beim Gleiten schaltet der Verbrennungsmotor teils ganz aus, also Gleiten ohne schlechtes Gewissen und Abgaswerte. Das ist in der Stadt auch geräuschtechnisch ein Asset.

Bremsenergie

Die Energie für die Lithium-Ionen-Akkus kommt nicht aus der Steckdose wie beim Plug-in-Hybrid, sondern beim Bremsen. Dass im Hintergrund zwei Elektromotoren arbeiten (von denen einer als Generator fungiert, der wiederum vom Zweiliter-Benziner angetrieben wird), davon merkt der gemeine Fahrer nichts. Dem bis ins letzte Winkerl elektronifizierten SUV mangelt es an nichts, am allerwenigsten an Power. Zwar reicht der reine Strombetrieb mitunter nur für wenige Kilometer, aber für die meisten Stadtfahrten ist das mehr als ausreichend.

Geschenkt, zwischen 80 und 100 km/h, also auf der Stadtautobahn, kann es bisweilen ein bisschen laut werden, wenn im reinen Motorantrieb eine Überbrückungskupplung die direkte Verbindung zwischen Benzinmotor und Rädern herstellt. Hat man die Reisegeschwindigkeit für das richtige Cruisen auf der Autobahn einmal erreicht, ist wieder der Hybridmodus im Einsatz. Gewöhnungsbedürftig am sohin stufenlosen Automatikgetriebe sind allenfalls die Schalter, mit denen es zu bedienen ist, aber selbst die sind eigentlich sympathischer als der traditionelle Hebel.

Sündentafel

Stress macht allenfalls die Energieanzeigetafel im Cockpit. Sie zeigt die Sünden im Fahrverhalten gnadenlos. Irgendwann wird es dann zum Sport, mit möglichst wenig Gaspedal auszukommen, was bei vielen Autobahnfahrten wie im Test natürlich eher nicht gelingt. Im gemischten Betrieb mit viel Ortsgebiet sollte man herkömmlichen Dieselverbrauch deutlich unterschreiten und an den Normverbrauch herankommen. (Luise Ungerboeck)

ZWEITE MEINUNG

Mit diesem Hybrid-SUV wird Honda seinem Ruf gerecht, ausgefuchste Ingenieure auf der Gehaltsliste zu haben. Bei gleichmäßiger Fahrt zwischen 80 und 120 km/h treibt der Benziner direkt an, ansonsten übernimmt der E-Motor weitgehend das Kommando. Im gefahrenen Alltag führt das zu erfreulich schlanken, sonst nur vom Diesel bekannten Verbrauchswerten. Allerdings geht es im normalen Fahrmodus betulich voran. Wer es eilig hat oder an der Ampel flott wegkommen will, drückt die Sport-Taste. Wer das ständig macht, hat aber den Sinn dieses Autos verkannt. (Andreas Stockinger, 27.4.2019)