Der Kleintransporter ist in der Lage logistische Fehlentwicklungen sehr gut auszugleichen.

Foto: Fiat

Es gibt noch viel bessere Beiträge zum Spritsparen und für saubere Luft als den technischen Fortschritt beim Automobil und die Umstellung auf Elektrizität: zum Beispiel gar nicht fahren. Das klingt für eingefleischte Autofahrer zuweilen, als wollte man ihnen etwas wegnehmen. Und für die, die mit dem Automobil ihr Brot verdienen, als wollte man ihre Lebensgrundlage zerstören.

Transportbedarf

Viele fahren gerne Auto oder beschäftigen sich gerne damit und haben auch deshalb einen Beruf im automotiven Umfeld ergriffen. Das ist für sich legitim und über weite Bereiche auch für die Gesellschaft nützlich und erwünscht. Das Problem ist allerdings, dass der Autoverkehr mit seiner hohen Flexibilität mittlerweile viele Bereiche dominiert, wo es klüger wäre, die Transportaufgaben in einer anderen Weise abzuwickeln – oder noch besser: Transportbedarf erst gar nicht entstehen zu lassen.

Hoher Transport- und Bewegungsbedarf für die Menschen entsteht erst dadurch, dass der Autobesitz als selbstverständlich angenommen werden kann. Könnten wir nicht alles überall selber abholen oder hinbringen, müsste der Handel wieder näher zu uns heranrücken, ökologisch sinnvollere Vertriebsstrukturen entwickeln. Das geschieht aber auch deshalb nicht, weil es die Kleintransporter gibt. Mit ihrer Hilfe kann man logistische Fehlentwicklungen auch noch ausgleichen – und die Straßen zusätzlich verstopfen. Ausschließlich konzerngewinngetriebene Handelsstrukturen sind ein mindestens so großes Umweltproblem wie schlechte Fahrzeugantriebe. (Rudolf Skarics, 17.4.2019)