In der ersten Folge der achten Staffel ist der Name Programm: Winterfell. Im Zuhause der Stark-Familie treffen Protagonisten aufeinander, die sich schon länger nicht mehr gesehen haben. Es war wie ein Klassentreffen in einem überbelegten Hotel. Jon und Daenerys sind mit Drachen und tausenden Soldaten im Norden angekommen, und ihr Empfang ist nicht nur wegen der niedrigen Außentemperaturen eher frostig. Sansa ist nicht glücklich darüber, dass Jon sich Daenerys' Allianz um den Eisernen Thron angeschlossen hat und deswegen nicht mehr König des Nordens sein kann. Der versteht wiederum nicht, dass es Sansa immer noch darum geht, wer welchen Titel trägt, wenn doch die Existenz der Welt auf dem Spiel steht.

Sansa ist grantig, weil Jon auf den Königstitel pfeift.
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Cerseis Versprechen

Bei einer Zusammenkunft in der großen Versammlungshalle in Winterfell springt Tyrion Jon bei und erklärt, dass nun auch die Armee der Lannisters Richtung Norden reite, um beim Kampf gegen die White Walker zu helfen. Eine Aussage, die ihm noch Schwierigkeiten bereiten könnte. Cersei, die derzeit auf dem Eisernen Thron sitzt und auch plant, diesen um jeden Preis zu verteidigen, hat sich bereits mit Euron Greyjoy verschworen und denkt nicht im mindesten daran, für den Norden auch nur einen Soldaten zu verschwenden. Wen sie aber Richtung Winterfell schicken will, ist Bronn. Der soll dort ihre beiden Brüder Tyrion und Jamie ermorden. Bronn hat eine gemeinsame Geschichte mit den beiden Lannister-Jungs – wenn nicht gar eine Freundschaft, so weit eben für Bronn eine Freundschaft gehen kann. Es bleibt offen, ob er Cerseis Auftrag annehmen wird.

In Westeros scheinen auch einige erste Vorahnungen über den Verlässlichkeitsgrad von Cerseis Versprechen zu haben. Sansa zum Beispiel, die in ihrem Zuhause erstmals wieder auf Tyrion, ihren Eigentlich-noch-immer-Ehemann trifft. Und diesmal muss sie ihm erklären, wie viel die Versprechen seiner Schwester wert sind. Tyrion scheint derzeit eher getrieben von den Ereignissen, statt sie zu lenken.

Cersei schickt nur eine Person Richtung Norden: Bronn.
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Kühler Empfang

Daenerys beschwert sich bei Jon über den kühlen Empfang von Sansa. Sie müsse ja nicht ihre Freundin sein, aber schließlich sei sie ihre Königin und auch mit gebührendem Respekt zu empfangen. Jon und Dany haben auch ihren Kitschmoment: Jeder von beiden schnappt sich einen Drachen, und sie fliegen über die verschneite Landschaft, um in aller Abgeschiedenheit ein bisschen zu schmusen. Den Serienmachern war es offenbar wichtig zu zeigen, dass die Drachen Jon akzeptieren. Dass Jon auf ihnen fliegt, ist ein weiterer Beweis für seine Targaryen-Abstammung.

Rechtmäßiger Thronerbe

Was uns zu einem Schlüsselmoment der Folge bringt. Sam erzählt Jon, wer er eigentlich ist: Aegon Targaryen, der rechtmäßige Erbe des Eisernen Throns. Jon will aber erst einmal gar nicht darüber reden, was das bedeuten könnte. Stattdessen betont er noch einmal, dass Daenerys die Königin sei. Sam antwortet: "Sie sollte es aber nicht sein." Samwell ist derzeit sowieso nicht der größte Fan von Dany, nachdem er erfahren hat, dass sie seinen Vater und seinen Bruder exekutieren ließ, weil die beiden sich weigerten, Daenerys die Treue zu schwören.

Sam mag die Drachenlady mittlerweile nicht mehr so.
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Und sonst: Das Wiedersehen von Arya und Jon war das Schönste und Innigste im Umarmungsreigen. Das Wiedersehen von Arya und Hound war auch innig, aber ohne Umarmung. Theon Greyjoy hat seine Schwester Yara aus der Gefangenschaft von Euron befreit, bleibt aber nicht bei ihr, sondern schließt sich den Starks im Kampf gegen die Zombiearmee an.

Bran sitzt im Hof von Winterfell und redet nicht viel.
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Auch Jaime erreicht Winterfell. Kaum hat er sein Mützchen vom Kopf gezogen, sieht er Bran, den er als Kind aus dem Fenster gestoßen hat. Jaime schaut, als würde er einen Geist sehen. Keine Umarmung. (Michaela Kampl, 15.4.2019)

Noch vor Beginn der letzten Staffel haben wir im STANDARD-Serienreif-Podcast darüber spekuliert, wer das Ende nicht mehr erleben wird.