Paris – Der rechtsextreme französische Publizist Alain Soral ist wegen Leugnung des Holocaust zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Das Pariser Strafgericht sprach den 60-Jährigen am Montag schuldig. Soral hatte einen Text seines Anwalts auf seiner Webseite veröffentlicht, in dem die Verbrechen der Nazis an den Juden als "Kriegspropaganda" bezeichnet werden.

Das Gericht ging über die Forderung der Staatsanwaltschaft nach einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe hinaus. Als erschwerend wertete sie frühere Verurteilungen Sorals wegen Aufrufen zum Rassenhass. Sorals Anwalt Damien Viguier wurde in dem Verfahren zu einer Geldstrafe von 5.000 Euro verurteilt. Von ihm stammte der beanstandete Text zum Holocaust.

Soral macht seit Jahren durch Provokationen von sich reden. Im Mai 2015 wurde er in Paris zu 10.000 Euro Geldstrafe verurteilt, weil er am Berliner Holocaust-Mahnmal einen Geste gemacht hatte, die dem Hitler-Gruß ähnelte. (APA, 15.4.2019)