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Welche Untersuchungen haben Sie während Ihrer Schwangerschaft machen lassen?

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Ob bei einem ungeborenen Kind genetisch bedingt Krankheiten vorliegen, lässt sich mittels verschiedener Methoden untersuchen. Dabei muss zwischen invasiven und nichtinvasiven Methoden unterschieden werden – also ob die Untersuchung mit Eingriff in den Körper der Frau passiert, dies kann mittels Fruchtwasserpunktion, Plazentapunktion oder Nabelschnurpunktion erfolgen, oder ohne Eingriff in den Körper. Zu den nichtinvasiven Methoden zählen Ultraschalluntersuchungen, Nackenfaltenmessung und Organscreening.

Weniger Risiko durch Bluttest

Auch ein Bluttest kann relativ früh Aufschluss über Chromosomen-Abweichungen bei Ungeborenen geben, ohne dass in den Körper der Schwangeren eingegriffen werden muss. Damit lässt sich ermitteln, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine Trisomie 21 (Downsyndrom), Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) oder Trisomie 13 (Pätau-Syndrom) ist. Dieser Gentest gilt als sehr sicher und bringt nicht das Risiko einer Fruchtwasseruntersuchung mit sich. Bei einer solchen überleben ein bis drei Föten von 1.000 den Eingriff nicht. Doch im Gegensatz zur Fruchtwasseruntersuchung ist dieser Gentest keine Kassenleistung und muss auf Wunsch privat bezahlt werden.

Bluttest auf Kassenkosten?

In Deutschland wurde nun seitens eines Gremiums aus Kassen, Ärzten, Kliniken und Patientenvertretern eine Übernahme der Kosten durch gesetzliche Krankenkassen vorgeschlagen. Dieser würde nicht flächendeckend, sondern nur dann bezahlt werden, wenn bei einer Frau ein erhöhtes Risiko für ein Downsyndrom beim Kind festgestellt wurde. Abgesehen von der finanziellen Frage werfen diese Untersuchungen natürlich ethische Fragen auf. Ein Test wie dieser diene zur Selektion, so Corinna Rüffer, Abgeordnete der deutschen Grünen. Das Gesundheitssystem sei dazu da, Menschen zu heilen. Doch durch diesen Test erfolge keine Heilung, was ja auch nicht nötig sei, da Trisomie 21 keine Krankheit sei, sagt sie.

Für User "Hitecut" wäre eine Kostenübernahme dennoch richtig:

Wer sollte die Kosten für Pränatal-Tests übernehmen?

Sollte auch in Österreich über eine mögliche finanzielle Übernahme eines Bluttests seitens der Kassen diskutiert werden? Welche Argumente sprechen Ihrer Meinung nach für eine Kostenübernahme, welche dagegen? Welche Untersuchungen haben Sie während Ihrer Schwangerschaft machen lassen? Diskutieren Sie im Forum! (mawa, 18.4.2019)