St. Pölten – Wegen eines tödlichen Traktorunfalls bei einem Polterabend im Bezirk Amstetten ist der Lenker am Mittwoch in St. Pölten vor Gericht gestanden. Seine Schwester – die Braut – war eineinhalb Wochen nach dem Unfall im Spital gestorben. Der 26-Jährige wurde wegen grob fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Gemeingefährdung schuldig gesprochen und zu zehn Monaten bedingter Haft und einer unbedingten Strafe von 9.000 Euro verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Mann hatte sich schuldig bekannt. Der nicht zum Personentransport zugelassene Anhänger war am frühen Abend des 8. September 2018 auf der Landesstraße zwischen Allhartsberg und Sonntagberg umgestürzt. Die 13 Insassinnen wurden auf eine Steinwurfmauer geschleudert und teilweise schwer verletzt. Die Braut erlitt Kopf- und Thoraxblessuren, denen sie später im Krankenhaus erlag. Auch zwei Schwangere waren nach früheren Polizeiangaben unter den Verletzten.

Zu schnell gefahren

Der Traktorlenker war laut einem Gutachten mit überhöhtem Tempo in eine Rechtskurve eingefahren. Wäre der Anhänger zum Personentransport zugelassen gewesen, hätte die erlaubte Höchstgeschwindigkeit laut Staatsanwaltschaft 10 km/h betragen. Das Gespann war der Anklage zufolge mit 25 bis 30 km/h unterwegs gewesen. "Die wahre Strafe hat der Angeklagte bereits bekommen", sagte der Verteidiger: Schließlich habe sein Mandant bei dem Unfall ja seine Schwester verloren. (APA, 17.4.2019)