Wien/Unterföhring – Der Pay-TV-Sender Sky ist zufrieden mit seinen regional produzierten Originalserien – nicht nur, weil zwei davon ("Das Boot" und "Der Pass") jüngst bei der Romy reüssierten. "Es ist wichtig, dass wir solche Leuchttürme haben", sagt Content-Chefin Elke Walthelm im APA-Interview. Acht Produktionen pro Jahr sind der erklärte Ziel.

"Unsere Strategie ist klar: Wir möchten lokal produzieren", betont Walthelm. Denn: "Womit wir uns unterscheiden können, sind hochwertige lokale Produktionen." Solche "Duftmarken" seien wesentlich, um im für die User bald schon unüberschaubaren Serienangebot sichtbar zu sein. "Es ist wichtig, dass Sky im zunehmenden Wettbewerb damit wahrnehmbar ist." Und sie seien für potenzielle Neu-Abonnenten "ein Grund, zu kommen", das bestätige die Marktforschung.

"Tolles kreatives Potenzial"

Walthelm attestiert Österreich ein "tolles kreatives Potenzial". Nicholas Ofczarek etwa ("Der Pass") ist eine "Offenbarung für mich, ein unglaublich toller Schauspieler". Andreas Prochaska führte Regie bei "Das Boot", Stefan Ruzowitzky bei "Acht Tage". Karl Markovics wird auch in der dritten Staffel von "Babylon Berlin" zu sehen sein.

Alles Idealbesetzungen für Sky Originals, die mit "Kinoqualität" punkten wollen, wie es Walthelm formuliert. Sky gehe es nicht um Masse, sondern um innovative Produktionen, und innovativ sei eine Serie, "die überrascht. Diese Überraschung versuchen wir vor allem mit der Entwicklung der Charaktere zu bringen. Unsere Serien sind definitiv 'character driven'."

"Schöne Bandbreite"

Genretechnisch hat Sky mittlerweile "eine schöne Bandbreite" zu bieten. Von "Babylon Berlin" wird derzeit die dritte Staffel gedreht, die Dreharbeiten für die zweite Staffel von "Das Boot" laufen ebenso. "Der Pass" wird auch fortgesetzt. Mit "Hausen" wagt man einen Trip in die Horror-Gattung. Die Dramaserie "Souls" richtet sich "an eine weiblichere Zielgruppe", erzählt Walthelm. Der Serienboom bedeute eine "Blütezeit für die Film- und Fernsehbranche", die derzeit "mehr als ausgelastet" ist. Daraus resultiere auch ein regelrechter "war for talents".

An das Thema Show hat sich Sky in den vergangenen Jahren "herangetastet": Um den Sky-Abonnenten auch dieses Segment zu bieten und "etwas mainstreamiger" zu werden. Nicht jede Produktion ist ein durchschlagender Erfolg gewesen, die Musik-Castingshow "X Factor" etwa wird nicht fortgesetzt. "Eine Liga für sich – Buschis Sechserkette" aber geht etwas bereits in die dritte Runde. Ebenfalls im Programm hat man die "Master Chefs" und den "Quatsch Comedy Club". (APA, 17.4.2019)