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Auch im Teenageralter kann die Beziehung tödlich enden, Opfer sind zu 90 Prozent Mädchen.

Foto: Getty Images / LisaValder

Wenn Frauen sich von ihren Partnern trennen wollen, kann das für sie mitunter lebensbedrohlich sein. Darauf weisen Gewaltschutzexpertinnen seit Jahren hin. Nun zeigt eine Studie aus den USA, dass das bereits für Mädchen im Teenageralter gilt.

Daten aus dem National Violent Death Report haben gezeigt, dass 90 Prozent der Opfer von Partnergewalt im Teenageralter Mädchen sind. Ein häufiger Umstand, der den Morden vorausging, war die Beendigung einer Beziehung, so Studienautorin Avanti Adhia, leitende Mitarbeiterin am Harborview Injury Prevention und Research Center der University of Washington School of Medicine.

Morde im Teenageralter

Die Studie untersuchte Daten aus den Jahren 2003 bis 2016, die 2.188 Tötungsdelikte an jungen Menschen zwischen 11 und 18 Jahren erfassen. Bei diesen Delikten war auch die Art der Beziehung zwischen Opfer und Täter bekannt. 150 davon wurden als "intime Partnermorde" eingestuft. Tötungsdelikte innerhalb von Beziehungen im Teenageralter seien zwar kein "gewöhnliches Ereignis", so Adhia, es komme aber häufiger vor, als man denkt.

Zu 90 Prozent sind die Täter männlich, die häufigsten Waffen sind Pistolen, und der größte Teil der Mordopfer ist zwischen 16 und 18 Jahre alt.

Die Daten stammen aus 32 unterschiedlichen Bundesstaaten, allerdings aus unterschiedlichen Jahren zwischen 2003 und 2016, weshalb auch keine Aussage über einen Trend gemacht werden konnte. Die Datenbasis soll künftig allerdings auf 50 Staaten ausgeweitet werden, was zu genaueren Aussagen über Morde an Teenagern führen soll.

Problem muss ernst genommen werden

"Es gibt die Wahrnehmung, dass Gewalt gegen Mädchen im Teenageralter weniger schwerwiegend ist als die Gewalt gegen erwachsene Frauen", so Adhia. Es sei aber wichtig zu verstehen, dass Gewalt innerhalb einer Beziehung auch schon im Teenageralter eskalieren könne: "Es ist ein Problem der öffentlichen Gesundheit, das ernst genommen werden sollte."

Die Forscherin empfiehlt etwa Prävention im schulischen Umfeld durch Bewusstseinsbildung und Training der Kommunikationsfähigkeiten in Beziehungen. (red, 19.4.2019)