Pornoplattformen sollen künftig standardmäßig gesperrt werden.

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Großbritannien führt einen Pornofilter ein. Ab 15. Juli müssen Plattformbetreiber, die pornografische Inhalte anbieten, das Alter ihrer Nutzer verifizieren. Damit sollen Kinder künftig davon abgehalten werden, Pornografie zu sehen.

Die neue Richtlinie ist national umstritten: So befürchten Kritiker, dass die Schranken gerade für junge Nutzer sehr leicht zu umgehen sind – etwa anhand eines VPN. Dazu kommt, dass Plattformen wie Twitter, Reddit und Tumblr ausgenommen sind. Der Gedanke der Gesetzgeber war dabei, dass sonst die Gefahr bestehe, dass die sozialen Netzwerke gänzlich gesperrt werden müssten. Das Problem dabei ist allerdings, dass auf viele der Seiten Pornografie regelmäßig geteilt wird.

Kritik

Auch kritisiert wird, dass das Gesetz dafür sorgen könnte, dass eine Datenbank von britischen Nutzern erstellt wird, die Pornos konsumieren – wenn Hacker Zugriff darauf erlangen, könnte es sich um sensible Informationen handeln. Das Ganze wurde, wie der Guardian berichtet, auch noch von einem Fauxpas begleitet: Die Pläne wurden in einer E-Mail des britischen Digitalministeriums angekündigt, die die E-Mailadressen aller Rezipienten anzeigte.

Auch in Österreich erwägt die Regierung, in Zukunft einen Pornofilter einzuführen – im Regierungsprogramm wird von einer "Opt-In-Regelung" gesprochen, also ähnlich wie in Großbritannien: Standardmäßig sollen pornografische Inhalte gesperrt werden, außer, User entscheiden sich dagegen. (muz, 18.4.2019)