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Facebook hat wieder mal einen Datenschutz-Panne.

Foto: Dado Ruvic / REUTERS

Facebook muss die nächste Datenschutz-Panne eingestehen: Das Online-Netzwerk hat in den vergangenen drei Jahren ohne Erlaubnis E-Mail-Kontakte von bis zu 1,5 Millionen neuen Nutzern abgegriffen. Die Daten wurden dann sowohl zur Empfehlung von Freunden als auch zur "Verbesserung von Werbungen" genutzt.

Der Fehler sei im März entdeckt worden, wie Facebook am Donnerstag bestätigte. Die Daten seien mit niemandem geteilt worden und würden jetzt gelöscht, versichert das Unternehmen.

Kritik

Über den neuen Fehler hatte zunächst der US-Blog "Business Insider" berichtet. Es handelt sich dabei um ein Folgeproblem eines anderen Sicherheitsskandals, der erst vor zwei Wochen die Runde macht. Hatte Facebook doch bei der Bestätigung der E-Mail-Adresse zu einem Facebook-Account kurzerhand auch gleich nach dem zugehörigen Passwort gefragt. Ein Umstand, der bei Sicherheitsexperten für einiges Unverständnis sorgte, da dies einen massiven Eingriff in die Privatsphäre der Nutzer ermöglichen würde.

Argument

Facebook versicherte damals, dass man diese Möglichkeiten lediglich zur Authentifizierung der Mail-Adresse nutze und es sonst keinerlei Zugriff auf private Daten gegeben habe. Wie sich nun herausstellt, hat das Unternehmen dabei offenbar nicht die Wahrheit gesagt. Wie man nun zugibt wurden nämlich während dieses Vorgangs kurzerhand die Mail-Kontakte der Nutzer auf die eigene Plattform importiert. Eine Möglichkeit dies zu verhindern, hatten die User dabei nicht. Eine ursprüngliche angezeigte Information über diesen Vorgang wurde über die Jahre entfernt, der Kontakt-Upload verblieb aber bis zuletzt. Facebook spricht bei all dem von einem "Versehen".

Vorgeschichte

Dem Facebook-Konzern waren in den vergangenen Jahren mehrere Datenschutz-Pannen unterlaufen. Unter anderem hatten mehrere Millionen Nutzer ihre Beiträge möglicherweise ungewollt mit der ganzen Welt geteilt statt nur mit Freunden. (red/APA, 18.4.2019)