Im Rahmen von Verhandlungen zum Banken-Kollektivvertrag versammelten sich Wiener Bankangestellte im März 2019 zu einer Kundgebung.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Wien – Im Vorfeld der fünften KV-Verhandlungsrunde am Dienstag, dem 23. April, hat der ÖGB-Bundesvorstand die Freigabe zur Unterstützung der Ergreifung von gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen bis zum Streik erteilt, falls es auch diesmal zu keinem Ergebnis kommen sollte. Die bisherigen vier Verhandlungsrunden für den Kollektivvertrag der etwa 73.000 Bankangestellten verliefen ergebnislos.

Das Letztangebot der Arbeitgeber würde bei einem durchschnittlichen Bruttogehalt in der Branche eine Erhöhung von 2,66 Prozent bedeuten, kritisiert der ÖGB am Donnerstag in einer Aussendung. Die gewerkschaftlichen Dienstrechtsforderungen zum Arbeitszeitpaket seien bislang kategorisch abgelehnt worden. "Angesichts der jüngsten Erfolgsmeldungen des österreichischen Kreditsektors ist die starre Haltung der Arbeitgeber nicht nachvollziehbar", sagt Verhandlungsleiter der GPA-djp, Wolfgang Pischinger.

Der unkonsolidierte Jahresüberschuss von 5,7 Milliarden Euro übersteige ihm zufolge die bisherigen Prognosen, gleichzeitig würde der Arbeitsdruck auf die Mitarbeiter zunehmen. Die Beschäftigten würden sich daher nicht mit einem Abschluss unter dem Niveau der Branchen, die zuletzt abgeschlossen haben, abspeisen lassen.

Zuletzt erhielten Arbeitnehmer in der Holzindustrie eine Erhöhung der Istlöhne um 3,25 Prozent und eine Erhöhung der KV-Löhne um 3,45 Prozent. "Nicht nur die Aktionäre der Banken dürfen von der extrem guten Situation profitieren, jetzt sind auch einmal die Beschäftigten an der Reihe", betont Pischinger. (red, 18.4.2019)