Die CO2-Aufnahme durch die Ozeane ist zwei Jahre im Voraus prognostizierbar, berichten deutsche Wissenschafter im Fachblatt "Science Advances". Ein neues Vorhersagemodell ermögliche es, Schwankungen der globalen Ozean-Kohlenstoffsenke bis zu zwei Jahre vorherzusehen.

Aus Beobachtungsstudien ist bekannt, dass die CO2-Aufnahme der Ozeane in den letzten drei Jahrzehnten starken Schwankungen unterlag, die auf die Klimavariabilität zurückzuführen sind. "Den Erdsystemmodellen gelingt es bisher nicht, diese starken Schwankungen zu erfassen", sagte Hongmei Li vom Max-Planck-Institut für Meteorologie, Erstautor der Studie. "Das gibt Anlass zu großer Besorgnis, da die Stärke der Kohlenstoffsenke im Ozean, zusammen mit der Kohlenstoffsenke im Land, den Anteil der in der Atmosphäre verbleibenden anthropogenen Emissionen bestimmt. Sie reguliert dadurch den Klimawandel."

Das Team um Li verwendete nun ein neues dekadisches Vorhersage-System, das auf dem etablierten Erdsystemmodell MPI-ESM basiert. Sie reproduzieren die beobachteten Variationen der globalen Ozean-Kohlenstoffsenke, indem sie atmosphärische und ozeanische Beobachtungsdaten integrierten. Dabei zeigte sich, dass die Schwankungen der globalen Ozean-Kohlenstoffsenke im Vergleich zu datengestützten Schätzungen bis zu zwei Jahre im Voraus vorhersehbar sind.

"Diese Studie ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir beobachtungsbasierte Schätzungen mit Modellen kombinieren können, um unser Verständnis für den globalen Kohlenstoffkreislauf und seine zukünftige Prognose zu verbessern", sagte Studienleiter Peter Landschützer. (red, 18.4.2019)