Je nach Beckengröße müssen von Poolbesitzern in Eberschwang in Oberösterreich nun jährlich zwischen 50 und 100 Euro entrichtet werden – und das zusätzlich zur üblichen Wassergebühr. Das gilt für all jene, die das Wasser aus dem Gemeindenetz beziehen, wer einen Hausbrunnen besitzt, muss die Sonderabgabe nicht bezahlen. Diese Maßnahme wurde aufgrund des enormen Wasserverbauchs getroffen, der durch das Befüllen der Pools im Frühsommer entsteht.

Das Befüllen der Pools im Frühsommer führt zu enormen Verbrauchsspitzen – von durchschnittlich 380 Kubikmetern Wasser pro Tag auf bis zu 500 Kubikmetern.
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Wie argumentieren die STANDARD-User in der Debatte über die "Poolsteuer"?

Pro von User "TT/MM/JJJJ":

"Absolut nachvollziehbar, und wird in ähnlicher Form auch für Strom kommen. Das Problem des Poolbefüllens ist nicht der Wasserverbrauch in absoluten Zahlen, also X Kubikmeter, sondern die Kurzfristigkeit der Wasserentnahme. Im Stromnetz kennt man die Größen Grundlast und Spitzenlast. Grundlast ist der mittlere Verbrauch, der so anfällt, Spitzenlast ist ein großer, kurzfristiger Verbrauch. Damit im Frühjahr, wenn die Leute ihre Pools befüllen, die Ortswasserleitung nicht austrocknet, muss die Gemeinde das Wasserleitungsnetz entsprechend groß dimensionieren. Für die Grundlast, die den Rest des Jahres herrscht, ist das Wassernetz dann heillos überdimensioniert. Dies erhöht die Fixkosten für die Gemeinde, daher ist es nur richtig, dies mit einem Fixbetrag der Poolbesitzer abzugelten."

Kontra von User "america1969":

"Die bezahlen eine Wassergebühr für die Entnahme von Wasser aus dem Gemeindenetz. Wie jeder andere auch. Und dann noch eine extra Gebühr, wenn sie damit einen Pool befüllen. Also Doppelbesteuerung, oder?

Befüllen alle Gemeindebürger zur selben Zeit ihren Pool, sodass die Leitungskapazitäten nicht ausreichen? Was ist, wenn die Gemeindebürger zur selben Zeit auf ihrem Grundstück Auto waschen oder den Garten gießen?"

Wie stehen Sie zur höheren Wassergebühr?

Besitzen Sie selbst einen Pool? Woraus speisen Sie das Wasser? Wären Sie bereit, eine zusätzliche Gebühr dafür zu entrichten? Welche Argumente sprechen für und welche gegen eine zusätzliche Gebühr für Wasser in diesem Zusammenhang? Diskutieren Sie im Forum! (mawa, 19.4.2019)