Falls es für manche ein wenig in Vergessenheit geraten ist – Ostern bedeutet "Auferstehung". Ohne Auferstehung des gekreuzigten Christus kein Christentum. Das ist heute nicht mehr so hundertprozentig präsent, ebenso wie der ganze Vorgang um den Prozess Jesu, die Kreuzigung und eben die Auferstehung. Das sieht man auch daran, dass etliche Zeitungen sich jetzt veranlasst sehen, in populären Darstellungen zu erzählen, worum es zu Ostern eigentlich geht.

Seit die postchristliche Regierung mit bemerkenswerter Nonchalance den Karfreitag für die Evangelischen und Altkatholiken abgeschafft hat, gibt es noch elf gesetzliche religiöse Feiertage: 1. Jänner (Neujahr), 6. Jänner (Heilige Drei Könige), Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam, 15. August (Mariä Himmelfahrt), 1. November (Allerheiligen), 8. Dezember (Mariä Empfängnis), 25. Dezember (Weihnachten), 26. Dezember (Stephanstag). Es ist schon vorgeschlagen worden, sie einzuebnen und dafür die Arbeitsurlaube zu verlängern. Das wäre keine gute Idee, auch wenn viele den ursprünglichen Sinn der Feiertage nicht mehr wissen. Die Bitterkeit der Evangelischen und der anderen, dass man über sie drüberfährt, ist ein Zeichen.

Die Unterbrechung des Arbeitsjahrs durch religiöse und nichtreligiöse Feste hatte und hat eine wichtige psychosoziale Funktion. Das haben nur manche vergessen. (Hans Rauscher, 19.4.2019)