Wien – In einem jährlichen Bericht zu konservatorischen Themen, der vom Bundeskanzleramt an die Unesco übermittelt wird, hat Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) zum umstrittenen Heumarkt-Projekt nun auch gegenüber der Unesco versprochen, dass der Bund bereit sei, "alle Maßnahmen, inklusive rechtlicher Schritte, zu ergreifen", um Wiens historisches Zentrum auf der Welterbe-Liste zu erhalten.

Keine baulichen Maßnahmen während "Nachdenkprozess"

Bedauerlicherweise habe der Wiener Bürgermeister sich nicht deutlich dazu bekannt, die Heumarkt-Pläne in der derzeitigen Form definitiv nicht zu realisieren, so das BKA in dem Schreiben. Allerdings wird aus dem von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) an den Bund übermittelten Brief von Anfang April zitiert, dass man sich um eine Lösung im Sinne des Welterbes bemühen werde. Es sei jedenfalls auszuschließen, dass innerhalb der zwei Jahre, die sich Wien als "Nachdenkprozess" verordnet hat, irgendwelche baulichen Maßnahmen ergriffen werden.

Nächste Sitzung im Juni

Die Antwort des Bundes auf die Feststellungen im jüngsten Unesco-Icomos-Bericht zum Thema ist Grundlage für die nächste Unesco-Sitzung im Juni, bei der über den Status des Wiener Welterbe-Prädikats entschieden wird. Derzeit befindet sich das historische Zentrum Wiens auf der "Roten Liste". Wien möchte, wie die Tageszeitung "Die Presse" berichtet, noch die nächsten zwei Jahre in dieser Vorstufe der Aberkennung bleiben, was vom Bund prinzipiell unterstützt wird.