Wollen viele auf einmal laden, könnte es düster aussehen, so der VW-Manager. Derzeit ist die Gefahr allerdings nicht sehr groß. Die Zahl der E-Autos ist sowohl in Deutschland als auch in Österreich überschaubar.

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Wolfsburg – VW-Manager Andreas Renschler sieht das Stromnetz in Deutschland nicht gerüstet für das gleichzeitige Laden zahlreicher Elektrofahrzeuge. "Wollten allein die 450 Busse der Stadt München über Nacht laden, dann hätten wir ein Problem", sagte der für Busse und Lastwagen zuständige Konzernvorstand der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Sollten auch hunderttausende private E-Autos nachts ans Netz, gebe es in der Stadt Schwierigkeiten.

"Wenn alle auf einmal laden wollen, bekommen wir einen Engpass in der Energieversorgung", warnte Renschler. "Nachts hilft ja auch die Solarzelle auf dem Dach nichts, da keine Sonne scheint."

Renschler warnte insgesamt vor zu großer Euphorie. "In der Elektromobilität steckt noch manche Schwierigkeit, auch für private Haushalte." Schwere Nutzfahrzeuge wie Müllwagen und Betonmischer könnten ohnehin in absehbarer Zeit nicht als E-Varianten gebaut werden. "Da bräuchten Sie so viele Tonnen Batterie und so viel Infrastruktur, dass es keinen Sinn macht, auf jeden Fall nicht mit der heutigen Technik."

Volkswagen ist derzeit dabei, sich mit einem großen Umbau stärker auf Elektromobilität sowie die Herausforderungen der Digitalisierung einzustellen. Der Konzern will in den kommenden zehn Jahren rund 70 neue Elektro-Modelle auf den Markt bringen und 22 Millionen E-Autos auf seiner neuen Elektro-Plattform produzieren. Im Zuge der Neuausrichtung sollen bis zum Jahr 2023 etwa 5000 bis 7000 Stellen gestrichen werden. (APA, 21.4.2019)