Die unerwartet hohen Staatseinnahmen aus der Versteigerung von 5G-Mobilfunkfrequenzen in Deutschland stoßen auf scharfe Kritik. In seltener Einigkeit monierten Vertreter der FDP, der Grünen und der Gewerkschaft Verdi, dass den Mobilfunkfirmen dadurch weniger Geld zur Verfügung stehe, dies könnte ein Bremsklotz sein beim anstehenden Netzausbau.

Neuland

"5G ist komplettes Neuland, der Ausbau wird aufwendig und teuer – umso unverständlicher ist es, dass die Unternehmen dann noch viel zahlen müssen für die Frequenzblöcke", sagte Verdi-Fachmann Christoph Heil. "Jeder Euro ist wichtig, der in der Branche bleibt."

Vor fast fünf Wochen startete die Auktion von 5G-Frequenzen. Die vier Teilnehmer – die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und Drillisch – bieten insgesamt schon knapp 5,4 Mrd. Euro, an diesem Dienstagmittag geht es nach der Osterpause weiter.

In Österreich wurden die ersten Frequenzen ebenfalls schon vergeben. Die Versteigerung brachte dem Staat rund 188 Mio. Euro ein. A1 (Telekom Austria) gab 64 Mio. Euro aus, T-Mobile 57 Mio. Euro und Drei (Hutchison) 52 Mio. Euro. Weitere Nutzungsrechte gingen an Mass Response, Liwest, Salzburg AG und Holding Graz.

Günstigere Auktion

Die Auktion fiel für die Branche damit deutlich günstiger aus als jene für die Vorgängertechnologie LTE (4G) im Jahr 2013. Für die Lizenzen gaben die österreichischen Mobilfunker damals mehr als 2 Mrd. Euro aus. Jedoch liegt der Erlös deutlich über dem Mindestgebot von 30 Mio. Euro und über den 50 Mio. Euro, die die Regierung budgetiert hatte. (APA/dpa, 22.4.2019)