Am 13. März haben die Bankangestellten bereits ihren Unmut kundgetan. Gibt es nicht bald eine Einigung, droht ein richtiger Streik.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Wien – Vier Runden sind die Sozialpartner bereits zusammengesessen um sich auf einen Kollektivvertrag für den Bankensektor zu einigen, heute Nachmittag startet der fünfte Versuch. Zuvor haben die Arbeitnehmer den Druck erhöht und sich eine Streikfreigabe vom ÖGB geholt. Betroffen sind rund 73.000 Bankangestellte. Zum Vergleich: 2008 gab es noch 80.000 Beschäftigte.

Die heutige Gesprächsrunde startet um 13 Uhr mit Vorbesprechungen, Verhandlungsort ist der Bankenverband in der Wiener Innenstadt.

2,66 Prozent im Angebot

Das Angebot der Arbeitgeber sieht eine Erhöhung der Gehälter um 2,66 Prozent vor, den Arbeitnehmern ist das zu wenig. Außerdem wollen sie Zugeständnisse um die Auswirkungen der Arbeitszeiterhöhung durch die Bundesregierung zu kompensieren, teilte die Gewerkschaft GPA-djp zuletzt mit. Erreicht werden soll vor allem eine bessere Abgeltung der elften und zwölften Arbeitsstunde und ein leichterer Zugang zur sechsten Urlaubswoche.

Die Freizeitoption, die es schon in zahlreichen Industriebereichen gibt, ist kein Thema. Bei dieser können Arbeitnehmer auf das Plus beim Kollektivvertrag verzichten, dafür bekommen sie etwas mehr Freizeit.

Gute Ertragslage

Die GPA-djp verweist auf die gute Ertragslage der Finanzhäuser, diese hätten im Vorjahr einen unkonsolidierten Jahresüberschuss von 5,7 Milliarden Euro erzielt. Basis für die Gespräche ist die Teuerungsrate der vergangenen zwölf Monate sowie der Produktivitätsanstieg. Im Vorjahr lag die Inflation bei 2 Prozent, aktuell beträgt sie 1,8 Prozent.

Neben der Bankenwirtschaft verhandelt derzeit auch die chemische Industrie die Löhne und Gehälter, hier geht es am 25. April mit der dritten Gesprächsrunde weiter. (APA, 23.4.2019)