Benebelt vom österlichen Watschen-Festival Bud Spencers und den schrecklich monumentalen Predigten Charlton Hestons im Sinne der "Zehn Gebote", ist es in Folge herausfordernd, in die reale Welt zurückzufinden. Im Dienste der Filmvergangenheit standen ja auch Bonds "Quantum Trost" und "Der Schuh des Manitu", um nur einige Superhelden zu nennen. Mit "Guten Morgen Österreich" und nützlichen Infos den Weg zurückzufinden erwies sich aber als gangbarer Weg.

Es sind heitere Menschen an diesem Dienstagmorgen zu sehen; viele Benutzer von E-Scootern weilen unter ihnen, unbeschwerte Zeitgenossen. Da war aber auch eine ernste Dame, die von einer Begegnung erzählt, wie sie so auf dem Gehsteig unterwegs war. "Plötzlich bin ich von hinten von einer Wucht erfasst worden", schildert sie ein Erlebnis, das ihr diverseste Brüche und zwei Monate Krankenstand beschert habe. Ein Einzellfall sicher. Der schöne Beitrag zeigte jedoch, wie not Aufklärung tut.

Bevor es zu einer Helm- und Rüstungspflicht für Fußgänger kommt, wäre E-Scootern die Benutzung der Radwege nahezulegen. Das war die von Experten empfohlene und von "Guten Morgen Österreich" verbreitete Botschaft. Sie wäre auch im Sinne des Selbstschutzes, es herrscht offenbar Sorglosigkeit. Die Reporterfrage "Warum tragen Sie keinen Helm?" wurde nur im Sinne des Leichtsinns beantwortet ("Beim Skifahren trage ich schon einen"). Selbst wenn die Replik nur Folge überreichen österlichen TV-Superheldenkonsums wäre, muss etwas geschehen. "GMÖ" zeigte es. (Ljubiša Tošić, 23.4.2019)