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In der Sekunde nach dem Elferpfiff bahnen sich die Diskussionen schon an.

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Nicht nur rund um den entscheidenden Penalty kochten die Emotionen an der Weser hoch.

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Auch Thomas Müllers gemächlicher Spaziergang bei seiner Auswechslung führte zu einem Disput.

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Bremen – Bayern München hat zum 23. Mal das Finale des deutschen Cups erreicht. Der Tabellenführer setzte sich am Mittwochabend in einer spannenden Partie bei Werder Bremen 3:2 durch und folgte damit RB Leipzig ins Endspiel. Die Bullen hatten bereits am Dienstag mit Konrad Laimer und Marcel Sabitzer sowie ohne Stefan Ilsanker Zweitligist HSV 3:1 besiegt.

Das Finale am 25. Mai (20 Uhr) im Berliner Olympiastadion wird auch von Servus TV übertragen. Es ist der Auftakt einer dreijährigen Partnerschaft des Senders mit dem DFB. Der wird ab kommender Saison jeweils mindestens acht Matches des Bewerbes zeigen und dabei die österreichischen Spieler in den Fokus rücken, wie am Mittwochabend in einer Aussendung verlautbart wurde. Am Mittwoch spielte David Alaba aufseiten der Sieger durch, bei Bremen wurde Martin Harnik in der 81. Minute eingetauscht.

Robert Lewandowski (36.) und Thomas Müller (63.) trafen zunächst zur vermeintlich beruhigenden Führung. Doch Yuya Osako (74.) und Milot Rashica (75.) glichen binnen einer Minute aus. Die Bremer Hoffnungwährte indes nicht lange: Torjäger Lewandowski sorgte mit einem fragwürdigen Foulelfmeter (80.) für den Sieg der Münchner.

Lange Werder-Serie gerissen

Für Werder endete am Mittwochabend dagegen der Traum vom ersten Titel seit dem Cup-Gewinn 2009 – und eine stolze Serie. Die Grün-Weißen hatten seit 31 Jahren kein Pokalspiel zu Hause mehr verloren (37 Heimspiele). Doch wie schon im letzten Halbfinale 2016 (damals 0:2) war gegen die Bayern Endstation.

Bayern-Trainer Niko Kovac hatte vor der Partie einen heißen Tanz prophezeit. Ganz Bremen sei "total elektrisiert, sie werden absolut euphorisch ins Spiel gehen". Er sollte recht behalten.

Spielfreudig, laufstark, griffig in den Zweikämpfen: Bremen präsentierten sich gut 100 Stunden nach der knappen Niederlage im Ligaspiel (0:1 in München) von Beginn an voll auf der Höhe und bot den Bayern Paroli.

Werder ließ Chancen aus

Das permanente Pressing oft schon am gegnerischen Strafraum setzte den Gästen zu – und sorgte immer wieder für Bremer Ballgewinne. Vor allem das Mitwirken von Max Kruse, der erst kurz vor dem Anpfiff trotz Prellung am Oberschenkel grünes Licht gab, tat dem Spiel gut. Im Abschluss zielten Bremens Top-Torjäger (8. und 45.) und Davy Klaassen (23.) aber zu ungenau.

Und die Bayern? Die zeigten sich hinten zwar nicht immer sattelfest, ließen ihre Klasse in der Offensive aber immer wieder aufblitzen und hatten die klareren Aktionen. Vor allem Müller und Kingsley Coman sorgten permanent für Gefahr.

Erst verfehlte Müller das Tor mit der Ferse um Zentimeter (10.), nach einer Viertelstunde verhinderte nur das Knie von Verteidiger Niklas Moisander einen Treffer. Für die Führung sorgte dann einmal mehr Lewandowski: Nach langer Flanke von Jerome Boateng und anschließendem Kopfball von Müller schaltete er am schnellsten und staubte unbedrängt ab.

Harter Elfmeter

Doch Bremen ließ sich auch durch den Rückstand nicht beirren – und marschierte im zweiten Durchgang weiter mutig nach vorn. Lohn war der Doppelschlag von Osako und Rashica binnen einer Minute. Dann schubste Theodor Gebre Selassie jedoch Coman leicht – und Lewandowski entschied das Spiel vom Punkt. In der Nachspielzeit (90.+3) traf der Pole zudem die Stange. (APA, sid, red, 24.4.2019)