Die japanische Raumsonde Hayabusa 2 schlug auf dem Asteroiden 162173 Ryugu einen zwanzig Meter großen Krater.
Foto: JAXA

Tokio – Anfang April hat hat die japanische Raumsonde Hayabusa 2 auf den erdnahen Asteroiden 162173 Ryugu einen Sprengkörper abgefeuert mit dem Ziel, dort einen Krater zu schlagen und das dabei frei werdende Material einzufangen. Dass dieses Vorhaben tatsächlich gelungen ist, konnte nun die japanische Raumfahrtagentur Jaxa bestätigen.

"Es ist der weltweit erste Versuch, einen künstlichen Krater mit einem Stoßkörper zu schaffen und ihn danach genau zu untersuchen", erklärte der Hayabusa 2-Projektleiter Yuichi Tsuda. "Das ist ein großer Erfolg." 2005 hatte die US-Raumfahrtbehörde Nasa einen künstlichen Krater auf einem Kometen geschaffen, aber nur zu Beobachtungszwecken und nicht um Proben zu sammeln.

Krater von zwanzig Metern Durchmesser

Masahiko Arakawa von der Universität Kobe, der an dem Hayabusa 2-Projekt beteiligt ist, sagte mit Blick auf den künstlichen Krater auf Ryugu, dies sei "der beste Tag meines Lebens". "Wir können dieses große Loch deutlich klarer sehen als erwartet", sagte der Wissenschafter. Den Bildern zufolge habe der Krater einen Durchmesser von zwanzig Metern, was doppelt so viel ist als zunächst erwartet.

Vorab hatte Jaxa erklärt, der Krater könne einen Durchmesser von bis zu zehn Metern erreichen, wenn der Boden sandig sei, und bis zu drei Meter, wenn der Untergrund steinig sei. Arakawa sagte, der Boden sei "voller Geröll und trotzdem schufen wir einen so großen Krater". Dies könne bedeuten, dass es auf Ryugu einen "Mechanismus gibt, den wir nicht kennen oder etwas Besonderes beim Material von Ryugu".

Die Bildkombination zeigt die Region vor (links) und nach (rechts) dem Einschlag des Sprengkörpers. Der rund zwanzig Meter große Krater zeichnet sich deutlich ab.
Foto: JAXA

Riskantes Manöver

Die Sprengung des Kraters war riskant, weil sich Hayabusa 2 für den Abschuss eines Sprengkörpers Ryugu auf 500 Meter nähern und sich danach möglichst schnell wieder entfernen musste. Hayabusa 2 war im Dezember 2014 gestartet und soll mit den Proben im kommenden Jahr zur Erde zurückkehren.

Die japanischen Wissenschafter vermuten organische Stoffe und Wasser von vor 4,6 Milliarden Jahren auf Ryugu. Die Mission kostet umgerechnet knapp 240 Millionen Euro. (red, APA, 25.4.2019)