Das Jazzatelier Ulrichsberg steht seit Jahrzehnten für (auch) exzentrische Könner zwischen diversen Jazzformen und Neuer europäischer Musik – wobei Improvisation eine zentrale Rolle spielt. Besonders sein Festival Kaleidophon, welches ab Freitag zum 34. Mal stattfindet, ist mit der Präsentation von spontanen Individualisten längst eine anspruchsvolle internationale Größe.

Also: Die klassische europäische Moderne ist durch subtile Stücke von Giacinto Scelsi und Salvatore Sciarrino vertreten, neben denen auch Kompositionen von Ellington einen Kontrast bilden. Alles beginnt allerdings improvisatorisch und einsam: Mit einem Solokonzert wird Bassist Manu Mayr das hiesige Kreativpotenzial repräsentieren.

Chinesische Zither

Dazwischen zum einen recht unübliches Instrumentarium (wie Thomas Lehns Analogsynthesizer oder Xu Fengxias chinesischer Wölbzither Ghuzheng) und alte Bekannte: Gemeint sind Pianist Dieter Glawischnig und Schlagzeuger Gerry Hemingway.

Zum Finale spielt schließlich die Formation Neuköllner Modelle auf: Das Trio um Schlagzeuger Sven-Åke Johansson setzt auf intimen, freien Kammermusikjazz, der dem Expressiven das Delikate vorzieht. Sven-Åke Johansson nennt dies einen "Freejazz ohne Schwitzen!". Wer jedenfalls zwischendurch eine Musikpause braucht, der besucht die Aus stellung des Bregenzer Künstlers Thomas Garcia. (Ljubisa Tosic,25.4.2019)