Darf jemand Vorsitzender des ORF-Stiftungsrates sein, der es beim "Wer wird Millionär"-Quiz nicht einmal bis zur 500er-Frage bringen würde?

Norbert Steger hat in Zusammenhang mit dem permanenten NS-Geruch der FPÖ und einem entsprechenden Interview von Armin Wolf mit der FPÖ-Größe Harald Vilimsky folgenden Einblick in sein historisches Verständnis gegeben: "Hitler ist für mich ein Deutscher, und Beethoven ist ein Österreicher. Bei uns hat der Hitler keine Karriere zusammengebracht."

Steger dürfte als Ex-Vorsitzender der FPÖ (gestürzt 1986 von Jörg Haider) ohnehin nicht quasi Aufsichtsratspräsident des unabhängigen ORF sein. Aber do samma net so in Österreich. Aber eine solche haarsträubende "Wir ham mim Hitler nix zan toan"-Geschichtsverfälschung disqualifiziert für jedes Amt.

Natürlich war Hitler Deutscher – ab 1932. Davor war er staatenlos, davor (seit seiner Geburt 1889) österreichischer Staatsbürger, der er ab 1925 nicht mehr sein wollte. Aber eines seiner Lebensziele war, Österreich in Deutschland aufgehen zu lassen. Am 15. März 1938 schrie er am Heldenplatz nach seinem triumphalen Einzug im Land: "... melde ich vor der deutschen Geschichte den Eintritt meiner Heimat ins Deutsche Reich!"

Der hat bei uns "keine Karriere zusammengebracht"? Eine erbärmliche, FPÖ-typische Schutzbehauptung. (Hans Rauscher, 25.4.2019)