Grünen-Spitze: Zadra, Tomaselli. Hammerer, Kasper, Wiesflecker und Rauch (von links).

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Hohenems – 20 Jahre Politik hätten ihn gelehrt: niemals aufgeben. Das müsse für die Grünen erst recht "nach dem wilden Ritt der letzten eineinhalb Jahre" gelten, sagte Johannes Rauch bei der Landesversammlung der Vorarlberger Grünen am Montagabend im Salomon-Sulzer-Saal, der früheren Synagoge von Hohenems. Rauch, seit 2014 Umweltlandesrat, geht nun zum vierten Mal als Spitzenkandidat in eine Landtagswahl.

Mit 97 Prozent fiel das Votum für den seit Mittwoch 60-Jährigen üppig aus. Rauch will "den Vorarlberger Weg des Zusammenhalts und der Menschlichkeit" weitergehen – als Konterpart zu einer türkis-blauen Bundesregierung, die Menschen zum Spielball ihrer Politik mache und die Menschenrechte infrage stelle. Ob er weiter Regierungspartner der Volkspartei sein wolle, ließ Rauch offen. Die Fortsetzung der Koalition sei nicht selbstverständlich. "Wir werden klare Grenzen setzen", versprach Rauch seiner Partei.

Frauenmehrheit

Rauch und seine Regierungskollegin Katharina Wiesflecker werden auf allen vier Bezirkslisten die ersten Listenplätze bekommen, beschloss die Landesversammlung, die am Donnerstag nur die Landesliste festlegte. Die wird vom 34-jährigen Landtagsabgeordneten Daniel Zadra (98 Prozent) angeführt. Auf Platz zwei wurde die Juristin und Kommunalpolitikerin Eva Hammerer (43) gewählt. Nina Tomaselli (34), Landtagsabgeordnete und Stellvertreterin des Bundessprechers Werner Kogler, folgt auf Platz drei.

Vierte auf der Liste ist mit Nadine Kasper (38) eine Kommunalpolitikerin aus dem Montafon. Als Wackelkandidatin bezeichnete sich Vahide Aydin (50), die eine dritte Legislaturperiode im Landtag verbringen möchte. Sie kündigte einen Vorzugsstimmenwahlkampf an. Alle Kandidierenden bezeichneten die Menschenrechte, Chancengerechtigkeit und Klimaschutz als die wichtigsten Themen der nächsten Jahre.

Um auch den beiden Abgeordneten Sandra Schoch und Christoph Metzler eine weitere Periode im Landtag zu sichern, müssten die Grünen ihren Erfolg von 2014 wiederholen. Damals erreichten sie 17,14 Prozent und damit sechs von 36 Mandaten.

Kurz vor der Listenerstellung mussten die Grünen noch einen überraschenden Abgang verkraften. Klubobmann Adi Gross legte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. (Jutta Berger, 25.4.2019)