Beim größten niederländischen Telekommunikationsunternehmen KPN sinken im ersten Quartal Umsatz und operativer Gewinn. Der bereinigte Umsatz sei auch durch Rückgänge im Mobilfunkgeschäft um 2,9 Prozent auf 1,36 Mrd. Euro geschrumpft. Der operative Ertrag (EBITDA) ging auf 570 (598) Mio. Euro zurück.

Beim Aufbau des neuen Mobilfunkstandards 5G will KPN auf Technologie des chinesischen Unternehmens Huawei verzichten. Diese Entscheidung spiegle "die sich entwickelnde Bewertung zum Schutz der lebenswichtigen Infrastruktur" wider, erklärte das Unternehmen am Freitag. Es ist damit eines der ersten in Europa, dass beim Aufbau der nächsten Mobilfunkgeneration auf den chinesischen Netzwerkausrüster verzichtet.

5G-Netze

Die USA fordern den Ausschluss von Huawei bei 5G-Netzen. Sie werfen dem Konzern vor, seine Technologie, die weltweit in Mobilfunknetzen eingesetzt wird, zur Spionage auszunutzen. Die EU-Kommission hat dagegen den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, nicht grundsätzlich auf 5G-Ausrüstung von Huawei zu verzichten. Nach Reuters-Informationen will Großbritannien auf die Dienste von Huawei in den Kernbereichen der neuen 5G-Netzen verzichten.

KPN will grundsätzlich weiter mit Huawei zusammenarbeiten. Die Chinesen sollen etwa bestehende Mobilfunkanlagen aufrüsten. "Diese vorläufige Vereinbarung kann angepasst oder rückgängig gemacht werden, um sie an die künftige Politik der niederländischen Regierung anzupassen", betonte das Unternehmen. Diese hat eine Task Force eingerichtet zur Analyse der "Anfälligkeit von 5G-Telekommunikationsnetzen für Missbrauch durch Technologieanbieter (...) und Maßnahmen, die zum Risikomanagement erforderlich sind". (APA, 26.4. 2019)