Mobile Gaming boomt, insbesondere am asiatischen Markt. Und das haben auch die Smartphone-Hersteller nicht übersehen. Seit etwa zwei Jahren haben sich eigene Handys für Spieler im Lineup diverser Firmen etabliert. Huawei wirbt mit dem "Mate 20X", Tochter Honor mit dem "Play". Xiaomi hat seinen Ableger "Black Shark", Asus das "ROG Phone" und Razer war mit seinem Handy ohnehin als einer der ersten dabei, diesen Markt zu erschließen.

In der entbrannten Featureschlacht ist es nun aber die ZTE-Tochter Nubia, die mit dem neu vorgestellten Red Magic 3 die Latte höher legt. Es handelt sich um das erste Smartphone, das einen integrierten Lüfter mitbringt, berichtet GSM Arena.

Aamir Siddiqui

Bis zu 14.000 RPM

Die Verwendung einer solchen Lösung bringt eine deutlich besser Kühlleistung, als nur auf Heatsinks oder ein flüssigkeitsgestütztes System zuzugreifen, verspricht man. Über eine ins Android-Betriebssystem integrierte Funktion namens "Game Space 2.0" soll man nicht nur eine Übersicht über installierte Spiele bekommen, sondern auch allerlei Einstellungen vornehmen können – darunter auch eine Regelung für die Drehzahl des Lüfters.

Genaue Angaben zur Geräuschentwicklung gibt es nicht. Nubia verspricht aber leisen betrieb. Die maximale Drehzahl liegt bei 14.000 RPM (Umdrehungen pro Minute). Die Lebensdauer wird mit zumindest 30.000 Betriebsstunden angegeben. Der Lüfter sitzt in einem isolierten Bereich, in den kein Staub, Dreck oder Spritzwasser eindringen kann. Mit einem IP55-Rating ist das Handy allerdings nicht geschützt gegen Untertauchen.

Foto: Nubia

Großes Display, großer Akku

Beim Bildschirm erreicht man beinahe Tabletmaße. Es handelt sich um ein AMOLED-Panel, das sich über eine Diagonale von 6,65 Zoll erstreckt, Full-HD-Auflösung (2.160 x 1.080 Pixel) bietet, HDR unterstützt und mit 90 Hertz läuft. Die Soundausgabe läuft über zwei frontseitige Stereolautsprecher, die Surround-Sound mittels DTS:X-Support simulieren können. Mit an Bord ist auch eine 3,5mm-Kopfhörerklinke. Die Rückseite des Handys zieren eine LED-Leiste und ein Fingerabdruckscanner, der sich auch als Taste konfigurieren lässt.

Unter der Haube setzt man natürlich auf flotte Hardware in Form des Qualcomm Snapdragon 855, der mit üppigen 8 bis 12 GB RAM arbeiten darf. Dazu gibt es, je nach Modell, bis zu 256 GB Onboardspeicher. Der schnelladefähige Akku ist großzügig auf 5.000 mAh dimensioniert und dürfte damit stundenlangen Gaming-Sessions gewachsen sein.

Foto: Nubia

1.920-FPS-Zeitlupe

Augenmerk hat man auch auf die Kamera gelegt. Zwar verzichtet man auf den Einsatz von zwei oder drei Fotosensoren und beschränkt sich "nur" auf ein Modul mit 48 MP Auflösung, damit sollen aber auch Videoaufnahmen in 8K-Auflösung (heißt: 7.360 oder mehr Pixel in der Bildbreite) möglich sein. Dem nicht genug, soll das Handy außerdem Superzeitlupen-Aufnahmen mit 1.920 Bildern pro Sekunde erstellen können. Wie diese Features in der Praxis funktionieren, zumal es keine optische Bildstabilisierung gibt, bleibt abzuwarten. Die Frontkamera liefert eine Auflösung von 16 Megapixel.

Das Red Magic 3 ist weiters über Pogopins erweiterbar. Über diese sollen sich verschiedene Accessoires anstecken lassen, ohne den USB-C-Anschluss zu belegen. Darunter etwa ein 5G-Modul oder ein Dock für den Anschluss an ein Netzwerk per RJ45-Kabel.

Soll im Mai nach Europa kommen

Das Handy soll nicht nur in China erscheinen, sondern im Mai auch in den USA, Kanada und in Europa verfügbar werden. Preisangaben für diese Regionen gibt es noch nicht. Auf Nubias Heimatmarkt kostet das Gamer-Smartphone je nach Speicherausstattung zwischen 2.899 Yuan (rund 386 Euro) und 4.299 Yuan (etwa 573 Euro). (gpi, 30.04.2019)