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Singleton wurde 51 Jahre alt.

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Hollywood – Der amerikanische Filmregisseur und Produzent John Singleton ("2 Fast 2 Furious", "Atemlos") ist tot. Er sei im Kreise von Angehörigen und Freunden friedlich entschlafen, teilte seine Sprecherin Shannon Barr am Montagnachmittag mit. Singleton wurde 51 Jahre alt.

Der Regisseur hatte am 17. April einen schweren Schlaganfall erlitten. Der siebenfache Vater wurde in einem Krankenhaus in Los Angeles behandelt. Am Montag in der Früh hatten sich die Angehörigen entschlossen, lebenserhaltende Maßnahmen zu beenden, wie Barr zuvor mitteilte.

"John ist friedlich verstorben, umgeben von seiner Familie und seinen Freunden", erklärte Singletons Familie in einer Mitteilung, die unter anderem von der Zeitung "USA Today" und dem Sender NBC News verbreitet wurde. Der Chef der Regisseur-Vereinigung Directors Guild of America, Thomas Schlamme, sprach von einem "enormen Verlust".

Beileidsbekundungen auf Twitter

"Ruhe in Frieden mein Freund", schrieb Oscar-Preisträgerin Halle Berry auf Twitter. Sie könne es nicht fassen, dass Singleton gestorben sei, erklärte die Schauspielerin. Regina King, die heuer für das Drama "If Beale Street Could Talk" den Oscar als beste Nebendarstellerin holte, würdigte Singleton als einen "der Größten". "Dein Geist wird ewig leuchten", schrieb die Schauspielerin auf Instagram. "Get Out"-Regisseur Jordan Peele würdigte seinen Kollegen als "mutigen Künstler" und als "wahre Inspiration". "Seine Vision hat alles verändert", schrieb Peele auf Twitter.

Singleton holte 1992 mit seinem Debütfilm "Boyz N The Hood" über Gewalt in einem Armenviertel von Los Angeles auf Anhieb zwei Oscar-Nominierungen: für die beste Regie und für das beste Originaldrehbuch. Er war der erste Afroamerikaner und zugleich der jüngste Regisseur, der damals in der Sparte "Beste Regie" nominiert wurde. Danach inszenierte er Filme wie "Poetic Justice", "Shaft", "Vier Brüder" und "Atemlos – Gefährliche Wahrheit". Sein größter kommerzieller Erfolg war "2 Fast 2 Furious" (2003). Als Produzent brachte er unter anderem das Drama "Hustle & Flow" ins Kino. Er war ausführender Produzent der laufenden TV-Serie "Snowfall" über die Crack-Epidemie der 80er Jahre.

Singleton hatte mit "Boyz n the Hood" für Furore gesorgt. Der Regisseur war erst 22 Jahre alt, als er das Teenager-Drama mit Schauspielern wie Angela Bassett, Laurence Fishburne, Cuba Gooding Jr und dem Rapper Ice Cube drehte. "Boyz n the Hood" spielt in dem von Ganggewalt geprägten Viertel South Central Los Angeles, in dem Singleton aufgewachsen war. (APA, 30.4.2019)