Bei Demonstrationen in Berlin wurden nach vorläufigen Zahlen mehr als 100 Personen festgenommen und etwa 30 verletzt, sagte ein Polizeisprecher Donnerstagfrüh.
Die Polizei zog dennoch eine positive Bilanz. "Unsere Strategie war grundsätzlich erfolgreich", sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Einzig am Endpunkt der "Revolutionären 1.-Mai-Demonstration" von Anhängern der linken Szene im Stadtteil Friedrichshain seien am Mittwochabend rund 30 Polizisten verletzt worden. Insgesamt wurden 90 bis 100 Protestteilnehmer festgenommen.
Das sei eine deutliche Zahl, aber nicht übermäßig viel, sagte Slowik. Nach Ende der Demonstration warfen Teilnehmer Flaschen in Richtung der Polizisten und zündeten Feuerwerkskörper, beobachtete eine AFP-Reporterin. Zu den Unruhen sei es gekommen, weil die Menge weiter in den Stadtteil Kreuzberg ziehen wollte. "Das konnten wir nicht ermöglichen", sagte die Polizeipräsidentin.
Denn die Polizei wollte die geschlossene Versammlung nicht zu dem Stadtteilfest Myfest lassen, das zeitgleich in Kreuzberg stattfand. In der Vergangenheit hatte auch die Demonstration der linken Szene meist in Kreuzberg stattgefunden.
Die Demonstration war wie im vergangenen Jahr nicht offiziell angemeldet. Nach Polizeiangaben nahmen rund 5.000 Anhänger der linken Szene teil. Sie zogen auch durch die Rigaer Straße, in der es regelmäßig Ausschreitungen zwischen Polizisten und Linken gibt. Ein Teil der Straße war wegen einer Baustelle abgesperrt worden und nicht passierbar. (red, APA, 2.5.2019)