Vor allem das Medizinstudium bleibt fest in der Hand von Akademikerkindern.

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Wien – Die soziale Durchmischung an den Hochschulen hat sich in den vergangenen Jahren nicht verbessert. Vor allem das Medizinstudium ist nach wie vor eine Domäne von Akademikerkindern, zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der SPÖ durch Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP).

Im Jahr 2013 nahmen demnach an den öffentlichen Unis Personen mit einem Vater mit Matura ("bildungsnahes Elternhaus") 2,95-mal häufiger ein Studium auf als Personen aus einem bildungsfernen Elternhaus. 2018 betrug der Wahrscheinlichkeitsfaktor sogar 3,03. An den Fachhochschulen stagnierte diese Zahl bei 1,89.

Zielwert 2,25

Rechnet man beide Hochschulsektoren zusammen, nahmen sowohl 2013 als auch 2018 Personen aus bildungsnahem Elternhaus 2,6-mal häufiger ein Studium auf als solche aus bildungsfernem. Damit würde Österreich den in der "Nationalen Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung" angepeilten Zielwert von 2,25 im Jahr 2020 klar verfehlen. Bis 2025 soll der Wahrscheinlichkeitsfaktor sogar auf 2,1 sinken.

Vor allem das Medizinstudium bleibt dabei fest in der Hand von Akademikerkindern: Im Studienjahr 2014/15 hatten dort 71 Prozent der inländischen Studienanfänger einen Vater mit Hochschulabschluss. Acht Prozent hatten Väter mit einer Matura als höchstem Abschluss, 16 Prozent einen mit einem mittleren Abschluss und fünf Prozent einen Vater mit maximal Pflichtschulabschluss. 2017/18 waren es ebenfalls 71 Prozent Akademikerkinder, aber nur mehr drei Prozent mit Vätern mit maximal Pflichtschulabschluss.

Interessantes Detail: Anders sieht es bei den ausländischen Medizin-Studienanfängern in Österreich aus. Darunter waren zuletzt nur 53 Prozent Akademikerkinder. Stärker vertreten waren Kinder von Vätern mit Matura (17 Prozent) oder mittlerem Abschluss (27 Prozent). (APA, 2.5.2019)