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Am Mittwoch gingen auch Unterstützer Maduros auf die Straße.

Foto: REUTERS/Carlos Eduardo Ramirez

Caracas/Mexiko-Stadt – Die venezolanische Justiz hat Haftbefehl gegen den Oppositionspolitiker Leopoldo López erlassen. Der Obersten Gerichtshof ordnete am Donnerstag an, der Geheimdienst (Sebin) solle den prominenten Gegner von Staatschef Nicolás Maduro verhaften. López war am Dienstag nach eigenen Angaben von Soldaten aus dem Hausarrest befreit worden.

Er flüchtete mit seiner Familie zunächst in die chilenische und anschließend in die spanische Botschaft in Caracas. Zuvor hatte López noch zusammen mit dem selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó die "Operation Freiheit" zum Sturz Maduros ausgerufen.

Erbitterter Machtkampf

Der Vorsitzende der Partei Voluntad Popular (Volkswille) saß seit 2014 in Haft. Damals waren bei Protesten gegen die Regierung mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Ein Gericht verurteilte López wegen Anstachelung zur Gewalt zu fast 14 Jahren Gefängnis. Seit Juli 2017 saß der Oppositionsführer im Hausarrest. Zahlreiche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen sahen in López einen politischen Gefangenen

Guaidó liefert sich seit Monaten einen erbitterten Machtkampf mit Maduro. Am Rande von erneuten Protesten gegen die linksnationalistische Regierung war es am Mittwoch zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei und regierungstreuen Milizen gekommen. Am Donnerstag stieg die Zahl der getöteten Demonstrationsteilnehmer nach Angaben von Oppositionspolitikern und Angehörigen auf vier. (APA, 2.5.2019)