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Zyperns Justizminister Ionas Nikolaou trat am Donnerstag zurück.

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Angesichts der Mordserie wurde Ende April in Zypern gegen die Diskriminierung von Frauen und Ausländerinnen demonstriert.

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Nikosia – Nach einer Mordserie auf Zypern ist Justizminister Ionas Nikolaou am Donnerstag zurückgetreten. Zuvor hatten ihm die Opposition und ein großer Teil der Presse vorgeworfen, sich nicht ausreichend um Vermisstenanzeigen gekümmert zu haben. Ein Serienmörder soll seit 2016 mindestens fünf Frauen und zwei Kinder getötet haben.

"Der Staatspräsident hat meinen Rücktritt angenommen", sagte der Minister dem TV-Sender RIK. Er sei zwar nicht direkt für Polizeithemen zuständig, trete aber aus politischem Verantwortungsbewusstsein zurück.

Rassismusvorwürfe

Die Opfer stammten aus asiatischen Staaten und Rumänien und hatten als Haushilfen auf Zypern gearbeitet. Die Frauen waren als vermisst gemeldet worden. Die Polizei habe sich aber nicht um sie gekümmert, weil sie als eine Art "Bürger zweiter Klasse" galten, monierten die linke Oppositionspartei AKEL und zahlreiche Kommentatoren der zypriotischen Presse.

Die Mordserie erschüttert seit fast drei Wochen die Insel. Ein 35-jähriger Hauptmann der zypriotischen Nationalgarde hat Berichten zufolge gestanden, fünf Frauen und zwei Mädchen getötet zu haben. Zuletzt hatte die Polizei demnach die Leichen von vier Frauen entdeckt. Die meisten Opfer soll der Serienmörder in einem Baggersee verscharrt haben. Taucher suchen nach den drei noch fehlenden Leichen. Die Ermittler befürchten, dass der Mann noch mehr Frauen getötet haben könnte. (APA, 2.5.2019)