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Die FPÖ gibt viel Geld für Werbung auf Youtube aus.

Foto: reuters/föger

Der Wahlkampf zur Europawahl läuft auf Hochtouren. Zeitlich passend veröffentlicht Google seit Mitte März in seinem Transparenzbericht Werbeschaltungen politischer Parteien und deren Ausgaben dafür. Absoluter Spitzenreiter in Österreich ist dabei die FPÖ, in einem weitaus niedrigeren Ausmaß schaltet auch die SPÖ Werbung bei dem US-Konzern. Die anderen Parteien verzichten gänzlich darauf.

Zwei Werbeanzeigen blockiert

Insgesamt haben die Freiheitlichen seit 20. März 37.900 Euro bei Google für 108 Werbeanzeigen liegengelassen. Die SPÖ gab 2.600 Euro für 35 Anzeigen aus. Je näher die Wahl rückt, desto rasanter steigen die Ausgaben. Allein in den vergangenen sieben Tagen gab die FPÖ über 20.000 Euro aus – vor dem EU-Wahlkampf und nach einem vielkritisierten Interview des FPÖ-Spitzenkandidaten Harald Vilimsky. Jedoch dürften sich noch einige Fehler in die Daten geschlichen haben – so werden bei einigen FPÖ-Buchungen SPÖ-Werbungen angezeigt.

Zwei Anzeigen der Freiheitlichen und eine der SPÖ wurden blockiert, weil sie gegen die Werberichtlinien von Google verstoßen. Auf Anfrage des STANDARD erklärt ein Google-Sprecher nüchtern: "Alle Anzeigen müssen unseren Werberichtlinien entsprechen. Wenn Anzeigen gegen diese Anforderungen verstoßen, besteht für den Werbenden das Risiko, dass diese dann nicht angezeigt werden." Weitere Details zu dem Inhalt der Anzeigen wurden nicht genannt.

Breites Publikum

Gerade Anzeigen der FPÖ erreichten ein breiteres Publikum und wurden zwischen 100.000 und eine Millionen Mal gesehen, ein Werbeclip – der zugleich am meisten gekostet hat – sogar ein bis zehn Millionen Mal, wie Google angibt.

Europäische Spitzenposition

Auch im europaweiten Vergleich gibt allen voran die FPÖ viel Geld für Google-Werbung aus. Mit 41.700 Euro befindet sich Österreich bereits an dritter Stelle nach Spanien und Finnland, so Google. So gaben laut dem Transparenzbericht etwa in Deutschland politische Parteien nur 4.400 Euro aus – wobei auch Anzeigen von Parteien anderer Länder (unter anderem der FPÖ) gespielt wurden. (muz, 3.5.2019)