Etwa 3.500 Euro an Bargeld pro Österreicher befinden sich derzeit in Umlauf.

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Wien – Im Jänner 1999 wurde der Euro geboren, zuerst elektronisch, als Buchgeld. Drei Jahre später, am 1. Jänner 2002, wurde die Gemeinschaftswährung dann auch als Bargeld eingeführt und löste in Österreich damit den Schilling ab. Im ganzen Euroraum und auch in Österreich ist seit damals der Bargeldumlauf angewachsen – besonders deutlich geschah das unmittelbar nach der weltweiten Finanzkrise.

Die innerhalb Österreichs umlaufende Bargeldmenge ist von geschätzten 1.500 Euro pro Einwohner im Jahr 2002 auf zirka 3.500 Euro pro Einwohner im Jahr 2018 angestiegen. Das schreiben Experten der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) in einem am Freitag veröffentlichten Sonderheft zu den Effekten der Euro-Einführung und damit auch zu Erfahrungen mit dem Euro-Bargeld.

Viele Barzahlungen

Innerhalb des Eurogebiets zählen die Österreicher zu jenen, die besonders viel bar zahlen. Einer Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge verwenden die österreichischen Konsumenten nach wie vor bei mehr als 80 Prozent ihrer Einkäufe Bargeld.

Obwohl die Bargeldnachfrage in den nächsten Jahren – hauptsächlich wegen neuer Zahlungstechnologien und erwarteter Zinsanstiege – zurück gehen dürfte, werde Bargeld zumindest in absehbarer Zeit nicht verschwinden, meint die Notenbank. Zumindest "theoretisch überflüssig" machen könnten innovative Bank- und Bezahldienstleistungen das Bargeld schon, trotzdem werden die Konsumenten weiterhin Bargeld präferieren, schätzten die Notenbanker. Um die Nachfrage danach besser zu verstehen, brauche es aber mehr Forschung, wird eingeräumt – vor allem was den Nachfrageaspekt betrifft, der nicht unmittelbar auf kurzfristige Transaktionsbedürfnisse zurück zu führen sei (z.B. Hortung). (APA, 3.5.2019)