Feldkirchen – 16 Rinder sind am Samstag tot in einem Stall im Bezirk Feldkirchen in Kärnten gefunden worden. Der 41-jährige Landwirt hatte sich am Freitag ins Klinikum Klagenfurt begeben. Als seine Angehörigen nach seinen Tieren schauten, entdeckten sie das bereits stark verweste Vieh und riefen die Polizei. Das Land Kärnten will Kontrollen verstärken und bittet auch um Hinweise aus der Bevölkerung.

Der Bauer hatte sich am Freitag auf eigenen Wunsch von seinen Angehörigen ins Spital bringen lassen. Der Grund dafür war am Sonntag vorerst unklar, denn der 41-Jährige konnte bis Sonntag noch nicht befragt werden. Den grausigen Fund machte dann sein Umfeld, das sich um die Tiere kümmern wollte. In dem versperrten Stall – die Feuerwehr musste die Tür aufbrechen – lagen die toten Kühe und Kälber. Da sie bereits vor längerer Zeit verendet waren, konnte die Amtstierärztin keine Todesursache mehr feststellen, sagte Robert Derhaschnig von der Bezirkshauptmannschaft Feldkirchen am Sonntag auf APA-Nachfrage.

Bisher nicht aufgefallen

Kein einziges Tier im Stall hatte noch gelebt. Der Landwirt sei bisher nicht wegen Vernachlässigung seiner Tiere auffällig gewesen, so Derhaschnig. Bei der letzten Kontrolle, diese soll vor zwei Jahren gewesen sein, sei noch alles in Ordnung gewesen. Eine Sektion der verendeten Rinder wurde angeordnet, teilte die Landespolizeidirektion Kärnten am Sonntag mit. Der 41-Jährige dürfte allein am Hof gelebt haben.

Die Kärntner Tierschutzreferentin Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner (SPÖ) sowie Bezirkshauptmann Dietmar Stückler zeigten sich bestürzt. Prettner appellierte an die Bevölkerung, Verdachtsmomente bei Vernachlässigungen umgehend den Behörden zu melden. Hinweise dazu können an die Tierschutzombudsstelle im Amt der Kärntner Landesregierung unter 0664/80536 ´-37000 oder an die jeweilige Bezirkshauptmannschaft gerichtet werden.

Mehr Kontrollen

Mit der Aufstockung um zwei amtliche Tierärzte würden künftig mehr Kontrollen in Kärnten durchgeführt. "Es wird zusätzliche Überprüfungen geben, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen", kündigte Prettner an. Zudem wies sie auf das ins Leben gerufene "Frühe Hilfen Projekt" hin: "Wir möchten damit Tierhaltern, die, aus welchen Gründen auch immer, mit der Tierhaltung überfordert sind, unter die Arme greifen und ihnen konkrete Unterstützungsmaßnahmen anbieten."

Bei der vergangenen Tierschutzreferentenkonferenz in Bregenz sei von Kärnten ein Antrag auf Änderung des Tierschutzgesetzes bei gerichtlich festgestellter Tierquälerei eingebracht und auch angenommen worden, erinnerte Prettner. Demnach werden einheitliche Kriterien für die Verhängung eines Tierhalteverbotes bei Tierquälerei definiert, um verhindern zu können, dass es zu wiederholter Tierquälerei kommen kann. (APA, 5.5.2019)