Kabul – Talibankämpfer haben im Norden Afghanistans das Polizeihauptquartier der Provinz Baghlan angegriffen und dabei zahlreiche Menschen, meist Zivilisten, verletzt. Rund 20 Verletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden, sagte das Provinzratsmitglied Asadullah Shahbas der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Demnach hatte ein Selbstmordattentäter zu Mittag vor dem Gebäude in der Provinzhauptstadt Pol-e Khomri ein mit Bomben beladenes Fahrzeug gesprengt. Bewaffnete stürmten darauf die Polizeieinrichtung. Bei dem Anschlag seien mindestens drei Talibankämpfer getötet worden, sagte Provinzratsmitglied Mohammad Safdar Mohseni. Die Taliban reklamierten die Tat für sich.

Der Anschlag folgt einer Erklärung der Loya Jirga, in der die Große Ratsversammlung am Freitag einen umfassenden Waffenstillstand zwischen Regierung und Taliban gefordert hatte. Dieser sollte mit dem Fastenmonat Ramadan beginnen, der voraussichtlich am Montag anfängt. Die Taliban wollen ihren "Heiligen Krieg" während des Fastenmonats weiterführen. (APA, dpa, 5.5.2019)