Die US Air Force hat nur ein verschwommenes Bild des aktuellen Prototypen veröffentlicht. Er ist schwer und stationär, künftig soll die Technologie aber Flugzeug-fit werden.

Foto: US Air Force

Laserbasierte Waffen sind Bestandteil eines fast jeden Science-Fiction-Films. Zunehmend werden die Möglichkeiten des gebündelten Lichts aber auch von höchst realen Militärorganisationen entdeckt. So auch von der US-Luftwaffe. Dort hat man nun erfolgreich Raketenabwehr mit einer solchen Technologie getestet.

Konkret handelte es sich um einen Probelauf für das Abwehrsystem "Shield" (Self-Protect High Energy Laser Demonstrator), schreibt "The Drive". Er sei ein "großer Erfolg" für Waffensysteme gewesen, die mit fokussierter Energie arbeiten. Die Erwartungen an das System für die Zukunft sind hoch.

Ein Video des Air Force Research Lab über "Directed Energy"-Waffen.
AFResearchLab

Großer Fortschritt erhofft

Gleich mehrere Raketen konnte Shield im Flug abfangen. Vom praktischen Einsatz ist es allerdings noch Jahre entfernt. Derzeit ist die Laserwaffe noch ein tonnenschwerer Turm am Boden. Die größte Herausforderung für Hersteller Lockheed-Martin besteht nun in der Miniaturisierung des Systems.

Shield soll gegenüber etablierten Systemen deutliche Vorteile haben und könnte die Effektivität der Abwehr von Luft-Luft- und Boden-Luft-Raketen deutlich erhöhen. Denn es kann seine Ziele wortwörtlich in Lichtgeschwindigkeit treffen, hat kein limitiertes Magazin, wäre nach einem Schuss wieder sehr schnell einsatzbereit und unempfindlich gegenüber bekannten Gegenmaßnahmen. Allerdings stellt schlechtes Wetter potenziell eine Gefahr für seine Effektivität dar.

Ein Video über den Test einer Laserwaffe, die die US Army an Kampfhubschraubern montieren will.
Raytheon

Seit 2016 in Arbeit

Es handelt sich nicht um die einzige Laserwaffe, die vom US-Militär entwickelt wird. In der Vergangenheit hat man auch schon ähnliche Technologien als Teil von Kampfhubschraubern und, ebenfalls zur Raketenabwehr, an Bord von Schiffen der Navy erprobt.

Die Entwicklung von "Shield" selbst wurde 2016 gestartet, 2017 erhielt offiziell der Konzern Lockheed-Martin den Auftrag zur Umsetzung. 2021 will man erstmals eine auf einem Flugzeug installierte Variante testen. (red, 6.5.2019)