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Karin Kneissl will Doppelpässe.

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Innsbruck/Bozen – Trotz scharfer Ablehnung Italiens hält die türkis-blaue Regierung an ihrem Vorhaben einer Doppelstaatsbürgerschaft für deutschsprachige und ladinischsprachige Südtiroler fest. "Das ist im Regierungsprogramm festgeschrieben", sagte Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) am Montag bei einem Pressgespräch in Innsbruck. Die Entscheidungen brauchten ihre Zeit, aber: "Sie sind im Fluss."

Das Vorhaben werde "im Gleichklang mit allen Betroffenen" beziehungsweise "im Tandem" mit Italien angegangen und umgesetzt, betonte Kneissl. Das Vorhaben betreffe auch österreichische Staatsbürger, die in Großbritannien leben und womöglich vom Brexit betroffen sein werden (etwa 25.000 Personen), sowie die Nachkommen von Holocaust-Überlebenden. "Diese drei Gruppen gelten weiterhin", so Kneissl.

Platter: Noch keine Einigung mit Italien

Laut dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der mit Kneissl zuvor ein Arbeitsgespräch geführt hatte, gibt es in Bezug auf die Position Italiens aber noch "bei weitem keine Einigung". Daher müsse zunächst ein Konsens hergestellt werden. Die Doppelpassfrage sei jedenfalls eine "massiv politische" und keine, die auf Beamten- oder Expertenebene gelöst werden könne. (APA, 6.5.2019)