Astronomen haben rund 7.500 Einzelaufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops zu einem Panoramabild mit 265.000 Galaxien kombiniert. Das Bild enthält Beobachtungen aus 16 Jahren, wie das europäische Hubble-Informationszentrum in Garching bei München erläuterte. Manche der Galaxien sind so weit entfernt, dass ihr Licht mehr als 13 Milliarden Jahre zu uns unterwegs war.

Dieses Bild zeigt den größten Teil des "Hubble Legacy Fields". Die Daten dafür stammen aus 16-jähriger Beobachtung.
Foto: NASA/ESA/G. Illingworth/D. Magee/K. Whitaker/R. Bouwens/P. Oesch/Hubble Legacy Field team

Sie sind damit zu einer Zeit zu sehen, als das Weltall noch in Kinderschuhen steckte. So lässt sich anhand des Panoramas die Geschichte der Galaxienentstehung von damals bis heute verfolgen. Die Bildkombination erhielt den Namen "Hubble Legacy Field" in Anlehnung an drei frühere Projekte, bei denen das Weltraumteleskop immer tiefer und tiefer in den Kosmos geblickt hatte.

Blick in die Vergangenheit

"Da wir nun den Blick stärker geweitet haben als in vorigen Übersichtsbildern, ernten wir viel mehr ferne Galaxien in dem größten derartigen Datensatz, der jemals produziert worden ist", erklärte der Leiter des Panoramabild-Teams, Garth Illingworth von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz. "Kein Bild wird dieses übertreffen, bis künftige Weltraumteleskope wie das James Webb Space Telescope starten."

Zoom aus dem "Hubble Legacy Field".
NASA Video

Je tiefer Astronomen ins All blicken können, desto weiter können sie die kosmische Vergangenheit erkunden. Vor dem Start von Hubble im Jahr 1990 hätten erdgebundene Teleskope Galaxien in maximal sieben Milliarden Lichtjahren Entfernung erspähen können, ungefähr auf halbem Weg zum Urknall, erläuterte das Informationszentrum. Das neue Hubble-Panorama deckt rund 96 Prozent der kosmischen Vergangenheit ab. (APA, red, 6.5.2019)