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Wien – Ein massiver Kaltlufteinbruch hat am Wochenende Neuschnee unterhalb von 800 Meter Seehöhe gebracht. Kälteeinbrüche im Mai kommen zwar immer wieder vor, ein derartig großflächiges Phänomen verzeichneten die Meteorologen aber zuletzt vor 18 Jahren. Ungewöhnlich waren auch die tiefen Temperaturen, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Blick auf einen Bauernhof nach dem Wintereinbruch in Rohrberg, Tirol.
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"Ein paar Tage mit Neuschnee gibt es im Mai unterhalb von 1.000 Meter Seehöhe durchschnittlich etwa alle drei bis fünf Jahre", sagt Alexander Orlik von der ZAMG. Unterhalb von 800 Meter Seehöhe ist Neuschnee im Mai aber schon deutlich seltener und kommt statistisch gesehen nur "ungefähr alle sieben bis zehn Jahre vor". Am Montag in der Früh lagen zum Beispiel in St. Johann im Pongau zwei Zentimeter Schnee, auf 634 Meter Seehöhe.

Ungewöhnlich war auch die Kälte. Am Sonntag lag die Nachmittagstemperatur an rund 90 Messstationen unter sechs Grad. "So verbreitet so kalt war es in einem Mai zuletzt in den Jahren 1991, 1989, 1982, 1980 und 1979", sagt Orlik. "Vor den 1990er-Jahren waren derartige Kaltlufteinbrüche deutlich häufiger als in den vergangenen Jahren. Denn der Mai ist, wie alle anderen Monate, in den letzten Jahrzehnten deutlich wärmer geworden."

Im Bild: der Wintereinbruch in Dornbirn.
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Auch die nächsten Tage bleiben ungemütlich: Der Dienstag beginnt kalt, vor allem im Westen und Süden ist auch leichter Frost möglich. Am Nachmittag hat es dann zwischen zehn und 16 Grad. Außerdem bleibt es trocken, in vielen Regionen zeigt sich zumindest zeitweise auch die Sonne.

Am Mittwoch wird es in der Früh wieder kalt und besonders in einigen Tälern auch frostig. Am Nachmittag erreichen die Temperaturen zwischen 13 und 21 Grad. Im Großteil Österreichs ist es einigermaßen sonnig, besonders im Norden und Osten. Von Vorarlberg bis Oberkärnten ziehen im Lauf des Tages Wolken auf und bringen spätestens gegen Abend auch Regen. Die Schneefallgrenze liegt bei 2.000 Meter.

Eine Aufnahme aus Salzburg.
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Am Donnerstag und Freitag ist es dann wechselhaft mit Sonne, Wolken und Schauern. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1.400 und 2.000 Meter. Es ist für Mai wieder etwas zu kalt, mit Höchstwerten zwischen 13 und 20 Grad. Die Entwicklung für das Wochenende ist noch sehr unsicher. "Nach einer sonnigen und sehr warmen Wetterlage sieht es derzeit aber nicht aus", heißt es von der ZAMG. (APA, 6.5.2019)