Andreas Gabalier meint, es sei "Faschismus in Reinkultur", dass die SPÖ Graz seine Lieder lieber nicht spielen lassen will.

Foto: Daniel Scharinger

Dieses Medium hat eine äußerst vielfältige, lebendige Leser-/Userschaft, die fleißig mitdiskutiert (was wiederum einigen Message-Controllern nicht passt). Wir sind daher für Anregungen aus der Community empfänglich. Userin "Resi's Tänz" und einige andere haben einen Vorschlag:

Wenn verhaltensauffällige Persönlichkeiten der Popkultur wie z. B. der Runterspringer Felix Baumgartner wieder einmal einen vollkommen reaktionären, frauenfeindlichen und fakenewsigen Mist von sich geben, dann sollen wir das einfach ignorieren.

Gute Idee. Ganz wird man ja um eine Erwähnung nicht herumkommen, da es sich um Phänomene der Massenkultur handelt. Aber inzwischen wissen wir ja, was da zu erwarten ist. Wenn z. B. der Andreas Gabalier meint, es sei "Faschismus in Reinkultur", dass die SPÖ Graz seine Lieder lieber nicht spielen lassen will, weil diese ziemlich stark nach einer katholisch-inneralpinen Bestrafungskultur ("Scheitelknien, Kreuz an der Wand") bzw. nach Homophobie ("Manderl, Weiberl") müachteln; wenn dann der Felix Baumgartner dazu sagt, die SPÖ sei so was von hinig und die türkis-blaue Regierung ursuper – oder wenn sich dazu auch der Niki Lauda oder der Stefan Petzner oder die Karina Sarkissova und sonstige B-Promis melden; dann werden wir versuchen, diese Räuber wertvoller Lebenszeit in ihren natürlichen Biotopen zu lassen. Zumindest in diesem Kastl. (Hans Rauscher, 7.5.2019)

Update:

Bundeskanzler Sebastian Kurz ist offensichtlich anderer Ansicht bezüglich der Wertigkeit von Gabalier & Co. und ist zu einer feierlichen Verteidigung des tapferen Kämpfers gegen den SPÖ-Faschismus angetreten: "Toleranz sollte man nicht nur predigen, sondern auch leben. Auch ich bin von Austro-Pop-Größen wie Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros kritisiert worden und würde nie auf die Idee kommen, das Abspielen ihrer Lieder irgendwo zu verhindern. Lassen wir die Kunst sowie die Künstlerinnen und Künstler frei arbeiten. Egal, wie sie aussehen, welche Musik sie spielen oder Meinung sie haben".

Zu diesem Sermon stellt man sich am besten Harfen-Hintergrundmusik und ein Leuchten um das Haupt des Kanzlers vor. Wie so oft, verdreht Kurz dabei die Sachlage: Die SPÖ Graz will Gabalier-Lieder ja nicht bei ihrer Veranstaltung, weil er sie kritisiert hat, sondern, weil sie seine Lieder für reaktionär hält.

Wer wird sich nun als Nächster äußern? (rau)